
Villa Design Group
The Natan Bernard Centre for the Arts, 2015
Courtesy Gallery Mathew Berlin/New York
Photo: mumok/ Laurent Ziegler
Villa Design Group
The Natan Bernard Centre for the Arts, 2015
Courtesy Gallery Mathew Berlin/New York
Photo: mumok/ Laurent Ziegler
Villa Design Group
The Natan Bernard Centre for the Arts, 2015
Courtesy Gallery Mathew Berlin/New York
Photo: mumok/ Laurent Ziegler
Villa Design Group
The Natan Bernard Centre for the Arts, 2015
Courtesy Gallery Mathew Berlin/New York
Photo: mumok/ Laurent Ziegler
Villa Design Group
The Natan Bernard Centre for the Arts, 2015
Courtesy Gallery Mathew Berlin/New York
Photo: mumok/ Laurent Ziegler
Villa Design Group
The Natan Bernard Centre for the Arts, 2015
Courtesy Gallery Mathew Berlin/New York
Photo: mumok/ Laurent Ziegler
Villa Design Group
The Natan Bernard Centre for the Arts, 2015
Courtesy Gallery Mathew Berlin/New York
Photo: mumok/ Laurent Ziegler
Villa Design Group
The Natan Bernard Centre for the Arts, 2015
Courtesy Gallery Mathew Berlin/New York
Photo: mumok/ Laurent Ziegler
Villa Design Group
The Natan Bernard Centre for the Arts, 2015
Courtesy Gallery Mathew Berlin/New York
Photo: mumok/ Laurent Ziegler
2015 zeigte das mumok auf vier Ebenen einen der weltweit bedeutendsten Bestände der Pop Art: die Sammlung des deutschen Industriellen-paars Peter und Irene Ludwig. In der groß angelegten Überblicksausstellung wurden rund 100 Werke aus sieben Häusern zusammengeführt, die mit ihrem Namen verbunden sind. Einer der wichtigsten Ankäufe von Peter und Irene Ludwig waren Claes Oldenburgs Mouse Museum und der zeitlich parallel dazu entstandene Ray Gun Wing. Diese zwei Hauptwerke der Pop Art wurden prominent auf der obersten Ebene des mumok präsentiert. Verhandelt der Ray Gun Wing die Waffe in ihren verschiedensten Ausformungen, ist das Mouse Museum ein begehbares „Museum“ in Form einer geometrisierten Mickey Mouse, für das Oldenburg seit den späten 1950er-Jahren Konsumwaren, Souvenirs, Kitschobjekte, Mitbringsel und Ateliermodelle sammelte.
Die Synthese aus Trivialkultur und musealem Anspruch war Ausgangspunkt für den zeitgenössischen Ausstellungsbeitrag der 2011 am Goldsmiths College gegründeten Villa Design Group (Than Hussein Clark, James Connick und William Joys). Während der Laufzeit von Ludwig Goes Pop eröffnete sie ein Pop-up-Museum im mumok: das Bernard Natan Centre for the Arts (BNCA). Mit Blick auf Oldenburgs Hauptwerk entwarf die Villa Design Group einen spektakulären Masterplan für ein Museum. Das auf Ebene 3 des mumok eingebaute Architektursetting bezog sich auf Ozeandampfer, wie sie bis in die 1960er-Jahre zwischen Europa und den USA verkehrten.
Im Zentrum ihrer Museumsparaphrase stand der rumänisch-französische Produzent, Regisseur und Schauspieler und erste homosexuelle Pornodarsteller Bernard Natan, der 1942 in Auschwitz ermordet wurde. Als Inhaber der Pathé-Filmgesellschaft war er in den 1930er-Jahren einer der erfolgreichsten Filmproduzenten weltweit. Zwischen 1929 und 1935 entstanden in seinem Studio rund 70 Spielfilme. Er war es auch, der Walt Disneys Mickey Mouse nach Europa importierte. Verhandelt die Pop Art zwischen Hoch- und Trivialkultur, führte die Villa Design Group eine weitere Ebene ein, indem sie mit Natan eine schillernde Figur aus der queeren Subkultur der 1930er-Jahre als Star ihrer Erzählung in Stellung brachte.
Kuratiert von Susanne Neuburger & Barbara Rüdiger