Das Programm lädt ein, dem Ton als konstitutivem, strukturierendem Element von Videoarbeiten nachzuspüren und seine Beziehung zum Bild zu befragen: Wer veranlasst wen? Der Ton wird zur aktiven Instanz, erlangt materielle Präsenz, treibt Narrationen an oder ermöglicht sie überhaupt erst. Er fungiert als zeitliches Kontinuum, gibt den Rhythmus des Schnitts vor und stiftet Atmosphäre. Er sorgt für Bewegung und Raum. Manchmal dient er als „Kleber“ oder tragendes Gerüst. Ähnlich einer Infrastruktur ermöglicht er vieles oft unbemerkt.

Programm

Dora Budor, Noah Barker, Chase Manhattan, 2021–2022, 11 min
Ulrike Müller, Mock Rock, 2004, 3 min
Lis Rhodes, Dresden Dynamo, 1971, 5 min
Charles Atlas, What I Did Last Summer, 1991, 12 min
Artjom Astrov, Juice, 2022, 4 min
Henry Hills, Commute, 2024, 9 min
Milena Langer, Desire, 2023, 4 min
Klara Lidén, 550 Jamaica Ave., 2004, 3 min
Steve Reinke, Squeezing Sorrow From an Ashtray, 1992, 6 min

Vorgestellt von Chantal Kaufmann

Chantal Kaufmann lebt und arbeitet als Künstlerin zwischen Wien und Zürich. Sie studierte an der Zürcher Hochschule der Künste und an der Akademie der bildenden Künste Wien. Kaufmanns Praxis widmet sich den Verbindungen zwischen Bild und Sprache und ihrer gemeinsamen Bedeutungsproduktion im Austausch zwischen Autorin und Rezipientin. Ihre Videoarbeiten wurden unter anderem auf der Viennale, in der Kunsthalle Bern und im mumok kino gezeigt. Die letzten Einzelausstellungen fanden im DOCK 20 in Lustenau, dem Memphis Linz und dem Kunstverein Gartenhaus in Wien statt. Sie ist Mitbegründerin der Projekträume UP STATE in Zürich und Shoefrog in Wien. Derzeit unterrichtet sie an der Universität für angewandte Kunst Wien.