Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
27. September 2019 bis 16. Februar 2020
Alfred Schmeller
Das Museum als Unruheherd
Als Alfred Schmeller 1969, nach Werner Hofmanns Abgang nach Hamburg, zweiter Direktor des 20er Hauses (heute mumok) wurde, hatte er bereits eine lange und ab- wechslungsreiche Karriere hinter sich: Er war Direktor des Art Club und hatte lange Jahre als Kritiker gearbeitet, bevor er schließlich als Landeskonservator für Wien und das Burgenland tätig war.
Projekte, mit denen das Haus in seiner Ära Ausstellungsgeschichte schrieb, waren: Wiener Schule des Phantastischen Realismus, Harald Szeemanns legendäre Ausstellung Junggesellenmaschinen, auf die später Monte Verità oder Der Hang zum Gesamtkunstwerk folgten. Ein Schwerpunkt von Schmellers Ankaufspolitik galt den Chicago Imagists, die in den letzten Jahren neu entdeckt wurden: eine lose Formation von Künstler_innen, die an der Chicago Art School studiert hatten und vom Surrealismus, von der Art Brut sowie von Comics und Populärkultur beeinflusst waren.
Schmeller öffnete das Haus in vielfacher Hinsicht: Er lud die Wiener Festwochen ein, im 20er Haus das Avantgardefestival Arena zu veranstalten und war vor allem bestrebt; die Jugend mit Malaktionen und anderen Veranstaltungen ins Haus zu holen – ein damals revolutionärer Ansatz. Sensationell war 1970 die Arbeit Riesenbillard von Haus-Rucker-Co in der Ausstellung Live, die Schmeller mit dem Slogan „Der Prater ist geschlossen. Kommen Sie ins Museum!“ bewarb. Neben der Dokumentation der bedeutendsten Ausstellungen Alfred Schmellers und der Präsentation wichtiger Ankäufe wird Riesenbillard als zentrales Element der Ausstellung rekonstruiert – Benutzung ausdrücklich erwünscht.
Kuratiert von Susanne Neuburger