Samstag, 5. Oktober: Regulär geöffnet von 10 bis 18 Uhr, ORF Lange Nacht der Museen von 18 bis 24 Uhr (nur mit Lange Nacht der Museen Ticket).
Objektbeschreibung | Tisch, Bank, Figur aus Gipsbandage, Tasse |
---|---|
Objektkategorie | Skulptur |
Maße |
Objektmaß:
Höhe: 130 cm,
Breite: 175 cm,
Tiefe: 110 cm
Tasse:
Höhe: 7 cm,
Breite: 13 cm,
Tiefe: 10,5 cm
|
Erwerbungsjahr | 1978 |
Inventarnummer | P 182/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, ehemals Sammlung Hahn, Köln |
Rechteverweis | Bildrecht, Wien |
Weitere Informationen zur Person | Segal, George [GND] |
Literatur |
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien museum moderner kunst.SAMMLUNG HAHN I Love Pop. Europa-Usa anni '60. Mitologie del quotidiano Porträts. Aus der Sammlung Hyper Real |
Die Rauminszenierungen, die der 1924 in New York geborene Bildhauer George Segal seit Beginn der 1960er-Jahre schafft, verstören. In der von ihm entwickelten Methode der Körperüberformung entstehen Gipsabgüsse vom lebenden Modell, die Segal mit Versatzstücken des realen Lebens kombiniert. Wie hier Sitzbank, Tisch und Kaffeetasse. Besonders die weiße Farbigkeit der Figur verstärkt den Eindruck, sie sei während ihrer alltäglichen Tätigkeit, dem Sitzen in einem Schnellrestaurant, versteinert. Das Verhältnis von Modell und Figur erklärt der Künstler folgendermaßen: „Das Aussehen dieser Figuren ist so zufällig, wie es geplant ist. Für gewöhnlich weiß ich, in was für einer emotionalen Haltung sich die fertige Figur befinden soll. Ich bitte das Modell sich in einer ganz bestimmten Art hinzustellen oder hinzusetzen. Nun ist das Modell aber ein Mensch, voll von Geheimnissen und jedes menschliche Wesen ist zudem eine Ganzheit. Und trotz meiner Technik treten bestimmte Knochenstrukturen und weit zurückliegende Verhaltensweisen aus dem Inneren des Modells zutage. Wer eine Stunde stillsitzen muss, versinkt in sich und es ist unmöglich, dass die Person da noch etwas verbergen kann, egal, was für eine Haltung sie einnimmt. „Woman in a restaurant booth“ vermag sehr gut den fast allen Arbeiten Segals innewohnenden melancholischen Grundtenor zu vermitteln. Immer wieder wird die Kommunikationslosigkeit, Einsamkeit, ja Vereinsamung des Großstadtmenschen in der explizit öffentlichen Umgebung einer modernen Lebenswelt zum Thema.