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Das mumok ist bis 6. Juni 2024 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.

Alle Informationen zum Sanierungsprojekt und zu unserem Alternativprogramm finden Sie hier.

Detail

Maurer, Dóra
Timing, 1973 - 1980
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1/6© mumok
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Titelübersetzung Timing
Objektkategorie Medien-Video
Objektbeschreibung 16mm Film übertragen auf DVD, s/w, stumm, 10 min 37 s
Inventarnummer MAV 52/0
Erwerbungsjahr 2013
Creditline Sammlung Dieter und Gertraud Bogner im mumok
Rechteverweis Maurer, Dóra
Weitere Infos GND

Zehn Minuten lang verschwindet tonlos und wie von Geisterhand viermal ein weißes Tuch. Dabei wird das Gesehene bei zunehmender Filmlänge immer merkwürdiger. Das liegt an der besonderen Aufnahmetechnik. Vier verschiedene Versionen sind hier hintereinandergeschnitten. Die erste Version ist dabei am einfachsten erklärt. Mit den Worten der Künstlerin Dóra Maurer: „Ein Stück weißes Leinen wird vor schwarzem Hintergrund in sieben Vorgängen gefaltet, jedes Mal von vorne angefangen um je eine Faltung mehr, letztlich siebenmal. Die Proportion des Tuches entspricht der eines 16-mm-Filmkaders, die längere Seite hat die Länge meiner ausgestreckten Arme.“ In der zweiten Version wird jeweils eine Hälfte, in der dritten ein Viertel und in der vierten Version ein Achtel des Bildausschnitts mit einer Maske abgedeckt. Der Film wird dann zurückgespult, die Maske verschoben und erneut belichtet. Die hellen Lichtblitze, die Sie im Film wahrnehmen, entstehen häufig beim Zurückspulen der Bänder. Die einzelnen Aufnahmen sind nicht ganz synchron, und zeitliche Verschiebungen sind deutlich sichtbar. Wahrnehmung wird hier zu einer Frage des Timings – auf das der Titel der Arbeit verweist. Die Künstlerin übersetzte ihre filmische Arbeit auch in Fotografie. Dabei wählte sie aus jeder der vier Versionen 50 Zentimeter lange Filmstreifen aus. Die einzelnen Kader, also die Einzelbilder des Films, wurden auf vier Platten montiert. Anders als beim Film ist die Wahrnehmungsrichtung hier nicht vorgegeben, und das Timing, die zeitliche Abfolge, bleibt unserer Entscheidung überlassen und eröffnet ästhetische Möglichkeiten. Dóra Maurer setzte ihre intensiven Untersuchungen zu Phänomenen von Verschiebungen in Raum, Zeit und Wahrnehmung in verschiedenen Medien um: nicht nur in Film und Fotografie, sondern auch in Malerei und Grafik.