Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Holz bemalt, Metallteile |
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Objektkategorie | Skulptur |
Material | |
Technik |
Objekt:
Skulptur
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Maße |
Objektmaß:
Höhe: 17 cm,
Breite: 22,5 cm,
Tiefe: 5 cm
Objekt:
Gewicht: 15 g
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Erwerbungsjahr | 1965 |
Inventarnummer | B 118/2 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien |
Rechteverweis | Archivio Jirí Kolár |
Weitere Informationen zur Person | Kolář, Jiří [GND] |
Ende der 1950er-Jahre hört der tschechische Dichter und Künstler Jiri Kolar zu schreiben auf und widmet sich ausschließlich der bildenden Kunst. Er experimentiert mit visueller Poesie und verschiedenen Sonderformen der Collage. Bei Kolars Objekt-Gedichten übernehmen unterschiedliche Miniaturgegenstände die Rolle von Wörtern und formen auf diese Weise die Verszeilen. Aus zusammengefügten banalen Dingen dichtet Kolar seine „Poesien des Alltags“. „Einmal wird es möglich sein“, so Jiri Kolar,“aus allem Gedichte zu machen“. Zu seinen sogenannten Objekt-Gedichten zählt auch die Arbeit „Scharfes Rechnen“ aus dem Jahr 1965. Kolar nimmt dafür einen alten Abakus mit seitlicher Holzeinfassung und ersetzt die Rechenkugeln durch Rasierklingen. Das alte mechanische Recheninstrument wird damit von Kolar zu einem Rasierklingen-Gedicht umgewandelt. Die zehn Drähte übernehmen die Funktion der Gedichtzeilen und die aufgefädelten Rasierklingen dienen als Metapher für die scharfen Wörter des Gedichts. Nach Kolars Wunsch sollen seine Objekt-Gedichte sinnlich und über alle Sprach- und Sehgewohnheiten hinaus erfahrbar sein. Allerdings bergen die Verszeilen von „Scharfes Rechnen“ augenscheinlich eine gewisse Gefahr, welche man normalerweise kaum in der Poesie vermuten würde.