Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Text-Installation: PVC Klebefolie |
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Objektkategorie | Skulptur |
Maße |
Objektmaß:
Höhe: 30 cm,
Breite: 146 cm
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Erwerbungsjahr | 1997 |
Inventarnummer | B 856/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien |
Rechteverweis | Bildrecht, Wien |
Weitere Informationen zur Person | Weiner, Lawrence [GND] |
„PLACED IN AN UNKNOWN LOCATION OR PLACED IN THE SAME LOCATION AS BEFORE“ lesen wir in schwarzen Großbuchstaben an der Wand. Lawrence Weiners künstlerisches Material ist die Sprache. Seit den 1960er-Jahren sind Weiners Arbeiten Sätze oder Satzfragmente, denen er keine von vornherein definierte materielle Form gibt. Sie sind als Vorschläge zu verstehen, mit den uns umgebenden Gegenständen und Materialien in Beziehung zu treten. Er selbst bezeichnet seine Formulierungen als Skulpturen, denn er bearbeite die Sprache wie ein Bildhauer den Stein: „Sie sind nämlich tatsächlich Skulpturen, denn sie zeigen die Beziehung von Gegenständen zu Gegenständen, und das ist die Idee und die Absicht von Skulptur.“ Der 1942 in New York geborene Lawrence Weiner zählt neben Sol LeWitt oder Joseph Kosuth zu den Hauptvertretern der amerikanischen Konzeptkunst. Deren Vertreterinnen und Vertreter stellten die materiellen Bedingungen eines Kunstwerks infrage. Die Idee wurde zum wesentlichen Faktor, nicht die Ausführung durch den Künstler. Dazu gehörte auch die Erkenntnis, dass ein Kunstwerk – genauso wie unser Verhältnis zur Welt überhaupt – durch Sprache definiert wird. In seiner bis heute gültigen Absichtserklärung, der „Declaration of Intent“, legte Lawrence Weiner 1968 die Grundprinzipien seines Werkverständnisses fest: „1. Der Künstler kann das Werk herstellen. 2. Das Werk kann angefertigt werden. 3. Das Werk braucht nicht ausgeführt zu werden. Jede Möglichkeit ist gleichwertig und entspricht der Absicht des Künstlers, die Entscheidung über die Ausführung liegt beim Empfänger zum Zeitpunkt des Empfangs.“ Der Künstler nimmt sich somit im Werkprozess als alleiniger Urheber des Kunstwerks zurück und überträgt Dritten eine aktive und produktive Rolle. „Was Kunst interessant macht“, so Lawrence Weiner, „ist die Tatsache, dass jeder sie realisieren kann, sobald die Idee formuliert ist. Das ist der Punkt.“