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Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Hansen, Al

Lepke Buchalter

1965
Objektbeschreibung Hershey-Schokoladenpapier auf Holz
Objektkategorie Skulptur
Maße
Objektmaß: Höhe: 18 cm, Breite: 24 cm, Tiefe: 4 cm
Rahmenmaß: Höhe: 38,5 cm, Breite: 37,5 cm, Tiefe: 9 cm
Erwerbungsjahr 1978
Inventarnummer B 425/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, ehemals Sammlung Hahn, Köln
Rechteverweis Al Hansen Archive
Weitere Informationen zur Person Hansen, Al [GND]
Literatur M_ARS - Kunst und Krieg
Porträts. Aus der Sammlung
museum moderner kunst.SAMMLUNG HAHN

Beim Anblick des vorliegenden Objekts lassen sich auf Anhieb die Form einer Pistole und die Worte YES, HER, HEY, OH, KILL, NO, TOO LATE oder COOL erkennen. Erst auf den zweiten Blick sieht man, dass es sich um aufgeschnittene und zusammengeklebte Stücke von Schokoladenpapieren der berühmten amerikanischen Marke Hershey handelt. Hershey ist der älteste und größte Schokoladenhersteller der USA, und die typischen Tafeln und Riegel mit silberner Schrift auf rotbraunem Grund sind überall verbreitet. Wenn man zudem weiß, dass Louis „Lepke“ Buchalter ein mächtiger New Yorker Gangster war, der 1944 auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde, ergibt sich ein paradoxes Zusammentreffen. Durch den Titel wird die „Schokoladenkanone“ zu einem ironisch-humorvollen versteckten Porträt, einem sogenannten Kryptoporträt, in welchem ein bestimmter Gegenstand – in diesem Fall die Pistole – für eine Person steht. Al Hansen, einer der amerikanischen Protagonisten des Fluxus, begann früh, Abfallmaterialien in seinen Werken zu verarbeiten. Mit einem ihm eigenen Humor lehnte er die Hochkunst der 1950er-Jahre ab, um die Kunst dem „wahren Leben“ – so der Anspruch – näher zu bringen. Seit dieser Zeit integrierte Hansen Schrift und Sprache in sein Schaffen – zuerst in abgerissenen und neu zusammengesetzten Kinoplakaten, später durch die Verwendung zerschnittener Hershey-Schokoladenpapiere. Die aus dem typischen Hershey-Firmenschriftzug zusammengefügten Worte wurden Anfang der 1960er-Jahre zu einem Markenzeichen seines Schaffens und sowohl in kleinen rechteckigen Collagen als auch in stilisierten weiblichen Aktfiguren zum Einsatz gebracht. Al Hansen, ein „outsider artist“, demystifizierte die Kunst auf eine unprätentiöse Weise durch die Transformierung der Wegwerfmaterialien und der Fundstücke auf der Straße zu Kunst. Um ihn zu zitieren: „Das Wichtigste, was ich mit meiner Kunst sagen will, ist, dass Kunst Spaß machen kann, dass Kunst nicht ernst sein muss.“