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Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Richier, Germaine

Le Griffu

Das Krallenwesen
1952
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Objektbeschreibung Bronzeguss
Objektkategorie Plastik
Material
Träger: Bronze
Technik
Objekt: Bronzeguss
Maße
Objektmaß: Höhe: 101 cm, Breite: 93 cm, Tiefe: 75 cm
Sockel: Höhe: 80 cm, Breite: 70 cm, Tiefe: 30 cm
Erwerbungsjahr 1962
Inventarnummer P 8/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Richier, Germaine [GND]
Literatur Adolf Frohner Plastik
Paris 1945-1965. Metropole der Kunst. Jahrzehnte des Aufbruchs. Malerei-Plastik-Grafik-Fotografie

Das gesamte Schaffen der französischen Bildhauerin Germaine Richier ist auf den Menschen ausgerichtet und die Möglichkeit, ihn angemessen ins Werk zu setzen. «Allein das Menschliche zählt», hat Germaine Richier einmal über ihr Arbeiten gesagt. „Le Griffu“, oder; wie er im Deutschen genannt wird, „Der Krallenmensch“ ist ein Mischwesen aus Tier und Mensch, manchmal furchteinflößend im Detail mit grob aufgerissenen Körperoberflächen, Hohlräumen und zu Krallen gebogenen Fingern. An einem Ellenbogen ist eine abstehende Kralle wie bei einer Fledermaus zu sehen. Die Hände und Füße sind mit Stäben oder Drähten, je nachdem wie man sie lesen will, verbunden. Sie scheinen der Figur Halt zu geben, sie aber auch zu bestimmen und einzuschränken. „Le Griffu“ entsteht in der Mitte des 20: Jahrhunderts, nur wenige Jahre nach der Erfahrung von zwei Weltkriegen. Vor diesem Hintergrund lassen sich prinzipielle Fragen der menschlichen Existenz auf die Werke der Bildhauerin projizieren: In Paris bewegt sich Richier im Kreis von Existentialisten, welche die individuelle menschliche Existenz zu ihrem theoretischen Ausgangspunkt machen. Richiers Werke entstehen in dieser Atmosphäre des skeptischen und pessimistischen Klimas der existentialistischen Philosophie der Nachkriegszeit. „Le Griffu“ lässt in Haltung und Spannung des Körpers diese Bedrängnis und Unfreiheit der menschlichen Existenz anschaulich werden. Das menschlich Rationale und das animalisch Triebhafte dieses Zwitterwesens sind im Gerüst der Linien gleichsam gebändigt wie gefangen gehalten. Richiers surreale Plastiken, die oft mit den Werken Alberto Giacomettis verglichen werden, entstehen in einer Zeit der Suche nach gesamtgesellschaftlicher und politischer Erneuerung, in einem Prozess der Veränderung und Neuorientierung. Ihre „Metamorphosen“; wie die Künstlerin sie nennt, gehören zu den wegweisenden Plastiken des 20. Jahrhunderts.