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Aufgrund von Umbauarbeiten sind nicht alle Ausstellungsebenen zugänglich. Die genauen Informationen zu den laufenden Ausstellungen und Eintrittspreisen finden Sie hier.
Öffnungszeiten

Aktuell wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Wiedereröffnung am 6. Juni 2024, 19 Uhr.




Detail

Dexel, Walter
Komposition IV
1925
Objektbeschreibung Hinterglasmalerei
Objektkategorie Gemälde
Material
Träger: Glas
Objekt: Farbe
Technik
Maße
Rahmenmaß: Höhe: 57 cm, Breite: 43 cm, Tiefe: 3,5 cm
Objektmaß: Höhe: 42 cm, Breite: 29 cm
Erwerbungsjahr 1960
Inventarnummer B 4/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Nachlass Walter Dexel
Weitere Informationen zur Person Dexel, Walter [GND]
Literatur Laboratorium Moderne/Bildende Kunst, Fotografie und Film im Aufbruch

Die Arbeit „Komposition IV“ von Walter Dexel ist eine Hinterglasmalerei, eine ungewöhnliche Technik in der modernen Kunst. Auf der Rückseite einer Glastafel trägt er deckend die einzelnen Farbschichten auf. Dabei muss er in umgekehrter Reihenfolge vorgehen – die Grundierfarbe kommt also zuletzt. Diese Technik mag um 1925 erstaunen, hat die Hinterglasmalerei doch um 1500 in den Andachtsbildern und Votivtafeln ihre große Zeit. In der religiösen bäuerlichen Volkskunst erlebt sie im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts nochmals eine Blüte. Und über diesen Umweg der „einfachen“, nicht akademischen Kunst, findet sie auch in modernen Strömungen nach 1900 wieder einen Platz. In der Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ aus München um Wassily Kandinsky und Franz Marc entstehen beispielsweise expressionistische Hinterglasbilder. Diese Werke dürften Walter Dexel durch seine kunsthistorischen Studien und seiner Tätigkeit als Direktor des Jenaer Kunstvereins bekannt gewesen sein. Dexel selbst steht als Maler den niederländischen De-Stijl-Künstlern um Theo van Doesburg nahe. Seine Bilder sind konstruktivistische Kompositionen, in denen Dexel einfache geometrische Formen harmonisch auf der Bildfläche arrangiert. In „Komposition IV“ schiebt sich ein schwarzes Reckteck vom oberen Bildrand bis über die Mitte der linken Bildhälfte. Farbige Streifen verbinden dieses Rechteck mit dem schwarzen Halbkreis im rechten unteren Drittel. Wie eine Unterstreichung schließt ein schmales dunkles Rechteck die Komposition ab und leitet den Blick wieder aus der Bild heraus. Dexel ist der Überzeugung, dass moderne Kunst nichts Individuelles mehr haben solle. Pinselstriche werden vermieden und die Farbe möglichst homogen aufgetragen – gerade bei der Hinterglastechnik ist kein Pinselstrich mehr zu sehen. Der ästhetischen Gestaltung der Alltagsumgebung kommt eine wichtige gesellschaftliche Rolle zu. Ähnliche Ideen vertreten zeitgleich Künstlerinnen und Künstler am Bauhaus oder in der russischen Avantgardebewegung. Walter Dexels Hauptinteresse gilt der Typographie und er wird nach 1925 freiberuflicher Berater für Reklamegestaltung in Frankfurt am Main. Dort experimentiert er auch mit neuen technischen Möglichkeiten der industriellen Fertigung. So entwirft er 1926 für den Markt in der deutschen Stadt Jena farbige beleuchtete Glasplastiken – der Anfang der modernen Leuchtreklamen.