Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Pumpernickel, Papier, Holz |
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Objektkategorie | Skulptur |
Maße |
Objektmaß:
Höhe: 20,7 cm,
Breite: 22 cm,
Tiefe: 22 cm,
Höhe: 16 cm,
Breite: 22 cm,
Tiefe: 22 cm
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Erwerbungsjahr | 1978 |
Inventarnummer | P 170/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, ehemals Sammlung Hahn, Köln |
Rechteverweis | Dieter Roth Estate |
Weitere Informationen zur Person | Roth, Dieter [GND] |
Literatur |
museum moderner kunst.SAMMLUNG HAHN Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien |
Geradezu bescheiden klebt der Titel auf dem Holzsockel, verspricht aber gewichtig Geschichte. Auf der Suche nach einer lebendigeren Kunst jenseits etablierter Ausdrucksformen beginnt Dieter Roth Anfang der 1960er-Jahre Assemblagen aus Lebensmitteln zu schaffen. Materialien, die Verfallsprozesse thematisieren und denen die Verwirklichung ihrer inhärenten Möglichkeiten überlassen werden kann. Aus einem Block säuberlich gestapelter Scheiben Pumpernickel hängt zwischen den Schichten eine in Streifen geschnittene Kurzgeschichte Dieter Roths heraus. Zwar sind die Fragmente einzeln lesbar, doch ist die Kohärenz der Geschichte verloren gegangen. Das erinnert an Roths Werkgruppe der „Literaturwürste“, bei denen er Bücher durch den Reißwolf dreht und die Papierfetzen mit Fett und Gewürzen in Kunstdarm abfüllt. Gemeinsam ist den Arbeiten die Aufhebung der Dichotomie zwischen Materie und Geist, die Verquickung ansonsten getrennter Sinne. Roth spielt hier auf die Doppelbedeutung des Wortes „Geschichte“ als „Erzählung“ wie als „Historie“ an. Geschichte ist unmittelbar ablesbar, da die Verwesungsspuren des organischen Materials einen zeitlichen Prozess implizieren. Ihr unkontrollierbarer Verfall wird nicht nur hingenommen, sondern ist konstitutiver Bestandteil der Arbeit. Der Vorstellung, Geschichte sei ein lineares Kontinuum, setzen Brot und Text, in Scheiben und Streifen geschnitten, Diskontinuität und Gleichzeitigkeit entgegen.