Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Holz, Nägel, Leinwand, weiße Farbe |
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Objektkategorie | Skulptur |
Maße |
Objekt:
Höhe: 70,9 cm,
Breite: 67 cm,
Tiefe: 36 cm
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Erwerbungsjahr | 2011 |
Inventarnummer | ÖL-Stg 435/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung |
Rechteverweis | Cy Twombly Foundation |
Weitere Informationen zur Person | Twombly, Cy [GND] |
Literatur | CY TWOMBLY'S THINGS |
Die Skulptur sieht auf den ersten Blick wie eine provisorische Versuchsanordnung aus. Ein einfaches Rechteck und eine vertikale Leiste dienen als Stütze für ein trapezförmiges Brett, das schräg an die Konstruktion angelehnt ist. In der Frontalansicht gleicht die Skulptur einem schlicht weiß bemalten Bild, das auf eine Art Staffelei gestellt wurde. Der priveligierten Schauseite steht die vermeintliche Rückseite gegenüber, die wie ein Blick hinter die Kulissen die Konstruktion offenbart. Der Titel “Genetrix” verweist auf die römische Göttin der Venus Genetrix,die als Stammmutter des römischen Volkes verehrt wurde. Julius Cäsar errichtete ihr auf dem Forum in Rom einen Tempel. In Anspielung auf die erzeugende, hervorbringende Kraft der Liebesgöttin lässt Twombly aus der weißen Leere der Bildtafel einen Illusionraums entstehen, der zum Schauplatz von kaum wahrnehmbaren Eregnissen wird: Einritzungen, Unebenheiten durch Staub, Fingerabdrücke stehen neben dickem Farbauftrag und Farbe, die in schmalen Rinnsalen herabfliesst. Dazwischen kann man die Maserung des Holzes erahnen. Twomblys Kunst führt den Betrachter immer wieder an einen Nullpunkt der Malerei zurück, an dem dieser immer wieder zwischen der reinen materiellen Präsenz des Objekts und seinem illusionistischen Potenzial entscheiden muß. Der Philosoph Roland Barthes hat die nur scheinbar leeren weissen Flächen Twomblys mit der Luftigkeit mediterraner Räume verglichen: “Südliche Zimmer, warm und lichtdurchflutet, mit vereinzelten Elementen, die der Geist bevölkern will.”