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Aufgrund von Umbauarbeiten sind nicht alle Ausstellungsebenen zugänglich. Die genauen Informationen zu den laufenden Ausstellungen und Eintrittspreisen finden Sie hier.
Öffnungszeiten

Aktuell wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Wiedereröffnung am 6. Juni 2024, 19 Uhr.




Detail

Monko, Marge
Free Love
2013
Objektbeschreibung 10 Pigmentdrucke, 4 Faksimiles, 1 Vintagepostkarte
Objektkategorie Skulptur
Maße
Rahmenmaß: Höhe: 75 cm, Breite: 50,4 cm, Tiefe: 1,8 cm, Höhe: 58,6 cm, Breite: 43,8 cm, Tiefe: 1,8 cm, Höhe: 17,8 cm, Breite: 22,5 cm, Tiefe: 3 cm
Erwerbungsjahr 2014
Inventarnummer G 1327/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Monko, Marge
Weitere Informationen zur Person Monko, Marge [GND]

Im Zentrum der Videos und Fotoarbeiten von Marge Monko steht die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen in ihrem postsozialistischen Umfeld. Die Künstlerin 2012 spürt den veränderten geschlechtlichen Rollenbildern nach, die der Neoliberalismus nach dem Ende der Sowjetzeit in Estland mit sich brachte. In ihren Arbeiten porträtiert Monko eine Gesellschaft im Umbruch und verweist auf die Zusammenhänge von kommunistischer Vergangenheit und heutigen Identitätsbildern. In „Free Love“ stellt Marge Monko den Bezug zwischen Geschichte und Gegenwart im Zusammenhang mit Fragen der Geschlechteridentität und -hierarchie her. Der historische Angelpunkt findet sich in Form eines 1905 in der estnischen Tageszeitung „Postimees“ unter dem Titel „Free Love“ erschienenen Artikels, in dem in verhetzender Weise über Schülerinnen berichtet wurde, die sich mit sozialistischen russischen Studenten abgaben. Darin zeigte sich der Hass zeitgenössischer Meinungsmacher auf das Rollenverständnis des aufkommenden revolutionären Sozialismus ebenso wie frühe Ansätze feministischer Emanzipation. Monko konfrontiert in dieser Arbeit historisches Bild- und Textmaterial über die einstige Schule mit einer Fotoserie über heutige Absolventinnen. Sie verweist damit sowohl auf die historischen Grundlagen der Emanzipationsbewegung als auch auf die Verantwortung der heutigen Generation gegenüber dieser Geschichte. At the center of Marge Monko’s video and photo works lies an examination of social developments in a post-socialist context. The artist traces the changes in gender-based role models that were inserted into Estonian culture by neoliberalism after the end of the Soviet era. In her works Monko portrays a society undergoing change and refers to the connections between the communist past and present day identity models. In “Free Love” Monko establishes the linkages between history and the present in the context of questions of gender identities and hierarchies. The historical pivot consists of a 1905 newspaper report in the Estonian daily, “Postimees”. It scandalizes schoolgirls who had relationships with socialist Russian students. The article shows the contemporary opinion leaders’ hate of gender roles and incipient indications of feminist emancipation in the oncoming revolutionary socialism. In this work Monko confronts material—pictorial and written—about the school in former times with a series of photos of present-day graduates. In doing so she draws attention to both the historical fundament of the movement for emancipation and to the responsibility the present generation have to that history. At the center of Marge Monko’s video and photo works lies an examination of social developments in a post-socialist context. The artist traces the changes in gender-based role models that were inserted into Estonian culture by neoliberalism after the end of the Soviet era. In her works Monko portrays a society undergoing change and refers to the connections between the communist past and present day identity models. Frigidity in interpersonal relationships as a consequence of capitalist competitiveness runs through the video “Shaken not Stirred” and forms its leitmotif. It tells the story of three protagonists in their post-socialist reality: a business woman, a barkeeper and a cleaning woman. In their monologues and dialogues they reveal the deep rifts and contradictions in the polished surface of neoliberal society. While the business woman embodies professional success but private failure, the barkeeper represents the macho and opportunistic beneficiaries of the free market. In contrast, the Russian cleaning woman allows her raw emotionality to express, audibly and forcefully, the divide between her and the established elite. Here Marge Monko makes use of the apparently coincidental encounters of individual strangers to hold up a small-scale mirror image of society. Im Zentrum der Videos und Fotoarbeiten von Marge Monko steht die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen in ihrem postsozialistischen Umfeld. Die Künstlerin 2012 spürt den veränderten geschlechtlichen Rollenbildern nach, die der Neoliberalismus nach dem Ende der Sowjetzeit in Estland mit sich brachte. In ihren Arbeiten porträtiert Monko eine Gesellschaft im Umbruch und verweist auf die Zusammenhänge von kommunistischer Vergangenheit und heutigen Identitätsbildern. Zwischenmenschliche Kälte als Folge kapitalistischen Konkurrenzdenkens durchzieht als Leitmotiv die im Video „Shaken not Stirred“ erzählte Geschichte dreier ProtagonistInnen in ihrer postsozialistischen Wirklichkeit. Eine Geschäftsfrau, ein Barkeeper und eine Putzfrau offenbaren in ihren Selbstgesprächen und Dialogen die tiefen Risse und Widersprüche hinter der glatten neoliberalen Gesellschafts-fassade. Während die Geschäftsfrau beruflichen Erfolg und privates Scheitern in sich vereint, repräsentiert der Barkeeper den chauvinistischen und opportunistischen Nutznießer der freien Marktwirtschaft. Die russische Putzfrau wiederum lässt in ihrer derben Emotionalität die Kluft zur eingesessenen Elite hör- und spürbar werden. In den scheinbar zufälligen Begegnungen einzelner einander fremder Personen zeigt Marge Monko hier im Kleinen ein Spiegelbild der Gesellschaft.