Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Objektbeschreibung | Gummi, Holz, Schnur, Siegel, Metallvignette |
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Objektkategorie | Skulptur |
Maße |
Objektmaß:
Höhe: 4 cm,
Breite: 18 cm,
Tiefe: 18 cm
Rahmenmaß:
Höhe: 5,5 cm,
Breite: 28,5 cm,
Tiefe: 28,5 cm
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Erwerbungsjahr | 1997 |
Inventarnummer | P 487/0 |
Creditline | mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien |
Rechteverweis | Bildrecht, Wien |
Weitere Informationen zur Person | Manzoni, Piero [GND] |
Literatur |
Porträts. Aus der Sammlung Welt in der Schwebe : Luft als künstlerisches Material |
Man konnte ihn für 200 Lire pro Liter kaufen, den Atem des Künstlers. Man konnte ihn nicht sehen, aber er hatte eine Form. Und zwar durch den aufgeblasenen Ballon, den Sie bei dem Objekt "Fiato d’artista" in sich zusammengesackt sehen. Es ist ein Kennzeichen des 1963 im Alter von nur 29 Jahren jung verstorbenen italienischen Künstlers Piero Manzoni, den Gegenstand seiner Kunst unsichtbar zu machen und eine aufgeladene Dialektik zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit freizusetzen. In den letzten Lebensjahren ist es zunehmend der Körper, den der als Wegbereiter der Konzeptkunst geltende Künstler befragte. Die Verpackung seiner Exkremente in Dosenform unter dem Titel "Merda d’artista" 1961 brachte dem Werk Manzonis in den von engen Konventionen geprägten 1960er-Jahren ikonischen Status ein. Fiato d’artista fügt der beißenden Ironie der in 90 Exemplaren produzierten Konserve noch eine tief melancholische Note hinzu: Ihren Gegenstand, den Künstleratem, hat die Arbeit mit der Zeit längst freigegeben. Was bleibt, sind die zwei als Verschlüsse dienenden Bleiplomben, die nicht festzuhalten imstande waren, was nicht festzuhalten ist.