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Öffnungszeiten

Samstag, 5. Oktober: Regulär geöffnet von 10 bis 18 Uhr, ORF Lange Nacht der Museen von 18 bis 24 Uhr (nur mit Lange Nacht der Museen Ticket).




Raysse, Martial

Ciné

1964
© mumok
Objektbeschreibung Kunststoffblumen, Neonröhre und verschiedene Materialien, kolorierte Fotografie auf Leinwand
Objektkategorie Skulptur
Maße
Objektmaß: Höhe: 197 cm, Breite: 131 cm, Tiefe: 30,5 cm
Erwerbungsjahr 1978
Inventarnummer B 476/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, ehemals Sammlung Hahn, Köln
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Raysse, Martial [GND]
Literatur museum moderner kunst.SAMMLUNG HAHN
Europop
Hyper Real
I Love Pop. Europa-Usa anni '60. Mitologie del quotidiano
Nouveau Réalisme. Schwerpunkte der Sammlung

Obwohl Martial Raysse zu den Gründungsmitgliedern der Noveaux Réalistes zählt, entfernt er sich schon bald von deren durch gefundene Objekte bestimmten Ästhetik. Die von ihm entwickelte Formensprache weist große Nähe zur anglo-amerikanischen Pop Art auf – er teilt ihr Interesse an der Welt des Konsums, der Werbung und der Medien. Ab 1962 werden fotografische Vergrößerungen zum Ausgangspunkt von Bildern, auf die er mit Hilfe einer Spraydose synthetisch grelle Farbe verteilt und kleine Readymades wie Kunststoffpflanzen oder -blumen montiert. Im selben Jahr setzt er zum ersten Mal auch Neonlicht als materielose Farbe und Ausdruck der modernen Lebenswelt ein. Zwischen 1960 und 1966 entstehen zahlreiche Werke wie „Ciné“, die weibliche Stereotypen aus Film und Werbung verarbeiten. Die Sujets zeigen Frauen bei banalen Tätigkeiten wie dem Blick in den Spiegel, der Körperpflege oder dem Posieren für ein Foto. Der Künstler jedoch verfremdet und maskiert seine Vorlagen so stark, dass die idealisierte Idylle gleichsam zu einer beängstigend aseptischen und artifiziellen Scheinwelt erstarrt. Die zum Wort „Ciné“ – „Kino“ – geformte Neonröhre verweist auf Raysse‘ im Entstehungsjahr des Bildes stattfindenden ersten Experimente mit Film. Seine Definition des Kinos scheint auch auf Ciné zuzutreffen: „Das Kino ist eine Konvention. Man weiß, dass man die Schauspieler eine Geschichte spielen sehen wird, an die man letztlich gar nicht glaubt. Daher wollte ich, dass alles so falsch wie möglich ist. Alles sollte falsch sein, die Geschichte sollte unwahrscheinlich sein, die Schauspieler sollten sehr schlecht spielen, das Dekor sollte völlig lächerlich wirken.“