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Öffnungszeiten

Samstag, 5. Oktober: Regulär geöffnet von 10 bis 18 Uhr, ORF Lange Nacht der Museen von 18 bis 24 Uhr (nur mit Lange Nacht der Museen Ticket).




Antes, Horst

Bildnis (für Francisco Goya)

1961
© mumok
Objektbeschreibung Öl auf Leinwand
Objektkategorie Gemälde
Material
Objekt: Ölfarbe
Bildträger: Leinwand
Technik
Objekt: Malerei
Maße
Objektmaß: Höhe: 144 cm, Breite: 90 cm, Tiefe: 2,5 cm
Rahmenmaß: Höhe: 146,4 cm, Breite: 92,5 cm, Tiefe: 3 cm
Erwerbungsjahr 1962
Inventarnummer B 63/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Antes, Horst [ULAN]
Literatur Figur Wolkenfänger: Horst Antes und der malerische Aufbruch in den 1960er Jahren

Im Gegensatz zu der international dominierenden, gestisch abstrakten Malerei der 1960er-Jahre kommt der Deutsche Künstler Horst Antes zur figurativen Malerei zurück. Bekannt wird er mit seinen sogenannten „Kopffüßlern“, die eine eigenwillige Darstellung des menschlichen Körpers zeigen. Das Ölgemälde „Bildnis (für Francisco Goya)“ widmet Antes dem spanischen Maler und Grafiker, der mit seinem sozialkritischen Werk zur Zeit der Aufklärung im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert als einer der Wegbereiter der Moderne gilt. Wie in Horst Antes anderen Arbeiten, steht auch hier der Körper im Mittelpunkt von großformatigen, in satten Farbtönen gemalten Bildern. Dabei bleibt offen, ob das „Bildnis (für Francesco Goya)“ ein eng umschlungenes Paar zeigt oder einen in zwei Hälften aufgespaltenen Körper darstellt. Zu erkennen sind 2 übereinander liegende Augen, Torsi, Arme, die nicht eindeutig einem Körper zuzuordnen sind, vielleicht sogar Andeutungen von Penetration. In dieser Art unentschlossener Figuration, die zwischen Körperdarstellung und abstrakter Form hin- und herschwankt, dominiert der Blick aus den zwei riesigen Augen, die uns aus der Bildmitte starr anblicken. Das Bild wird 1962 von Werner Hofmann für seine Themenausstellung im 20er-Haus „Idole und Dämonen“ angekauft. In diesem Bild berührt Antes, so Hofmann, den Punkt, an dem Umarmung in einen Gewaltakt umschlägt. Das Thema des Zerreißens und Zerstückelns taucht auch in anderen Werken des Künstlers auf und mag mit einer Malerei zu tun haben, die Erfahrungen des 2. Weltkriegs verarbeitet. Dies kann auch die Widmung an Francisco de Goya erklären: Goya, so Werner Hofmann, zeigt die Welt als pervertiertes Zerrbild, als heillosen wüsten Mummenschanz, im Widerstreit von Vernunft und Wahnsinn, der die menschlichen Abgründe begleitet.