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Aufgrund von Umbauarbeiten sind nicht alle Ausstellungsebenen zugänglich. Die genauen Informationen zu den laufenden Ausstellungen und Eintrittspreisen finden Sie hier.
Öffnungszeiten

Aktuell wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Wiedereröffnung am 6. Juni 2024, 19 Uhr.




Detail

Jorn, Asger
Bevölkerter Felsen
1956
© mumok
Objektbeschreibung Öl auf Leinwand
Objektkategorie Skulptur
Maße
Rahmenmaß: Höhe: 93 cm, Breite: 77 cm, Tiefe: 5 cm
Objektmaß: Höhe: 81 cm, Breite: 65 cm, Tiefe: 2,3 cm
Erwerbungsjahr 1963
Inventarnummer B 87/0
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Informationen zur Person Jorn, Asger [GND]
Literatur Paris 1945-1965. Metropole der Kunst. Jahrzehnte des Aufbruchs. Malerei-Plastik-Grafik-Fotografie

Der dänische Künstler Asger Jorn malt das Gemälde „Bevölkerter Felsen“ 1956. Die Figuren sehen aus wie von Kinderhand gemalt. Vereinfachte Umrisslinien, verschobene Proportionen und ein pastoser Pinselstrich sind weit entfernt von einem akademisch korrekten Malstil. Asger Jorn orientiert sich in dieser Zeit an kindlich-naiven Techniken, an Stilelementen der Volkskunst und an prähistorischer Felsenmalerei. Auch in den abstrahierten Steinzeichnungen der nordischen Bronzezeit sind solche Figuren zu finden. Was die beiden Männchen bei Asger Jorn im Sinn haben, bleibt offen: Kommunikation oder Handlung sind unserer Interpretation überlassen. Ist es ein Doppelporträt oder eine symbolische Darstellung? In dieser Offenheit liegt für Jorn das Potenzial der Kunst. Bürgerliche und akademische Vorstellungen werden radikal verworfen. Die Abkehr von ästhetischen Traditionen soll der Kunst eine neue gesellschaftliche Rolle ermöglichen. Kunst soll nicht als Propaganda missbraucht werden, wie etwa im Zweiten Weltkrieg zur Manipulation der Bevölkerung, sondern uns spontan und unmittelbar ansprechen. Jorn sagt dazu: „Volkskunst bedeutet nicht etwa, für das Volk zu singen, sondern heißt, das Volk zum Singen zu bringen.“ Asger Jorn ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe COBRA und der Situationistischen Internationale, organisiert Kongresse von Künstlerinnen und Künstlern und ist als überzeugter Marxist politisch aktiv. 1956, das Entstehungsjahr dieses Bildes, ist in Europa durch viele Krisen gekennzeichnet. Der Algerienkrieg und die Unabhängigkeit Marokkos und Tunesiens sind für den in Paris lebenden Künstler tagespolitisch präsent. Gleichzeitig ist es das Jahr des Posener Arbeiteraufstandes, des ungarischen Volksaufstandes und der großen Streiks für soziale Verbesserungen in Spanien. Asger Jorn bezieht als Künstler Stellung und hält an der Idee der revolutionären Kraft der Kunst und einer experimentellen Herangehensweise fest.