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Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




15. Mai bis 13. Juli 2025

MATHILDA
Vom Kunstwerk zum Artefakt

MATHILDA: Vom Kunstwerk zum Artefakt

Das mumok versteht sich als Kompetenzzentrum für die kritische Auseinandersetzung mit dem Wiener Aktionismus. Transparenz und Multiperspektivität stehen dabei im Vordergrund. Im Zentrum der aktuellen Aufarbeitung steht die Kooperation mit der fluiden Expert*innengruppe MATHILDA. Diese Gruppe besteht aus Zeitzeug*innen, Künstler*innen, Kulturproduzent*innen und Wissenschaftler*innen, deren Arbeit maßgeblich von den Erfahrungen psychischer und sexueller Gewalt geprägt ist, die Kinder in der sogenannten Muehl-Kommune erfahren mussten.  Mit der Beteiligung der Gruppe verfolgt das mumok einen neuen, kritischen Weg in der Aufarbeitung und Ausstellung seiner mit Otto Muehl verbundenen Sammlungsbestände. Ziel ist es, bisher wenig reflektierte Zusammenhänge sichtbar zu machen und eine ethisch verantwortungsvolle Perspektive auf die problematischen Aspekte von Muehls Praxis zu eröffnen: eine neue Betrachtungsweise, die im Rahmen der Ausstellung Nie endgültig! Das Museum im Wandel den Fokus weg von den künstlerischen Werken hin zum Gewaltkontext lenkt, in dem sie entstanden sind.

Kuratorisches Konzept der Gruppe MATHILDA

 

In seinem Aufsatz Die Rückgabe der Kunst an seine Entstehungsgeschichte plädiert der Kulturwissenschaftler Branislav Jakovljević für die Entkunstung der Kunst von Otto Mühl. Mühl, so argumentiert er, habe in seinem mutmaßlichen Versuch, die Kunst zu erweitern, das ästhetische Terrain der Kunst verlassen und das Terrain der Ethik betreten. Jenseits neuerer Entwicklungen hin zu einer ethischen Kunst wurde der von Mühl beschworenen „Entdeckung“ des menschlichen Körpers als Material bisher größtenteils kritiklos gefolgt. Die entstandenen Werke wurden in den Kanon von Museen und Kunstgeschichte aufgenommen. Eine angemessene öffentliche Präsentation der Gegenstände entzerrt sie hingegen aus diesem Gefüge und präsentiert sie als ethnografische Artefakte. Jakovljević schlägt für diese Transformation drei sich ergänzende Strategien vor: De-Periodisierung, Kontextualisierung und Repatriation.

Unseren Beitrag zur Ausstellung Nie endgültig! Das Museum im Wandel orientieren wir in drei Vitrinenreihen daran. So soll Jakovljevićs Wechsel von der kunsthistorischen zur kunstethnografischen Perspektive in die Ausstellungspraxis umgesetzt werden. In einer Gesprächsreihe im Ausstellungsraum diskutieren wir zudem mit Expert*innen die unterschiedlichen Dimensionen der Problematik um Otto Mühl. Die Gespräche werden aufgezeichnet, fortlaufend in die Ausstellung aufgenommen und gehen in einen zeitgleich produzierten Dokumentarfilm ein. Dabei möchten wir uns gemeinsam mit dem mumok Team auch über die Geschichte der Sammlungen, Ausstellungen und Publikationen über Mühl austauschen. Dahinter steht die Frage: Wie lassen sich die Otto Mühl zugeschriebenen Arbeiten heute noch zeigen?

MATHILDA ist eine fluide Gruppe von Zeitzeug*innen und Künstler*innen, von Kulturproduzierenden und Wissenschaftler*innen, deren Arbeit die von psychischer und sexueller Gewalt geprägte Erfahrung der Kinder in der sogenannten Mühl-Kommune zum Ausgangspunkt hat.

Der Projektraum enthält sensible Inhalte.
Wir bitten Sie daher, selbst abzuwägen, ob der Besuch dieses Ausstellungsbereichs für Sie und Ihre Begleitung geeignet ist.
Wir empfehlen den Zugang zu diesem Bereich nicht für Personen unter 18 Jahren.