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Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




02.12.2022

Das Öffentliche und das Private in Warhols Filmen

Das Öffentliche und das Private in Warhols Filmen

 

Better Talked About Than Seen
Das Andy Warhol Film- und Diskussionsprogramm

 

Fast 30 Jahre nach Andy Warhols Tod ist sein filmisches OEuvre immer noch nicht vollständig erschlossen. Seit den 1980er-Jahren arbeiten das Museum of Modern Art und das Whitney Museum of American Art kontinuierlich und unermüdlich „am größten Archivforschungsprojekt in der Geschichte des amerikanischen Avantgarde-Kinos.“ Nachdem Warhol 1972 seine Filme selbst der Öffentlichkeit entzogen hatte, konnte er davon überzeugt werden das Unterfangen der beiden Museen zu unterstützen. Nichtsdestotrotz muss davon ausgegangen werden, dass seine Filme zu Lebzeiten nur selten oder fernab der Öffentlichkeit gezeigt wurden – daran hat sich bis zum heutigen Tag kaum etwas geändert. Wie Warhol selbst so passend formulierte: „They’re better talked about than seen“ (Flash Art, April 1987). Im Rahmen der Ausstellung ANDY WARHOL EXHIBITS a glittering alternative stellt das Programm Better Talked About Than Seen Warhols filmisches Œuvre in den Fokus: Anhand einer spezifischen Auswahl von Filmen und ausgehend von aktuellen Forschungsansätzen – von Expert*innen wie Donna De Salvo, Neil Printz, Claire K. Henry, Maja Naef sowie Susanne Sachsse und Marc Siegel – geht es auch um eine historische sowie diskursive Kontextualisierung. Anders gesagt: Es geht nicht nur um das Zeigen, sondern auch um das Sprechen über die Filme.

 

Freitag, 2. Dezember 2022, 18 Uhr
Das Öffentliche und das Private in Warhols Filmen

 

Dieses Programm untersucht die Dualität des Öffentlichen und Privaten in Warhols filmischem Werk. Wie schon seine frühen männlichen Aktzeichnungen mit Kugelschreiber, waren auch einige von Warhols Filmen nur zum privaten Gebrauch gedacht. Diese stummen Kurzfilme wurden niemals öffentlich vorgeführt und zeigen Menschen aus seinem engsten Umfeld: einen Liebhaber, einen befreundeten Künstler sowie Lyriker, mit denen er intim war. In My Hustler änderte Warhol den Fokus und setzt sich mit männlicher Prostitution auseinander, die damals tabuisiert wurde und nur im Privaten stattfand. Dieser Film ist gerade in der Absicht entstanden, gezeigt zu werden und war an eine kritische wie zahlende Öffentlichkeit adressiert.

 

Programm

 

Andy Warhol,
Henry in Bathroom, 1963, 16mm, s/w, ohne Ton, 4:30 min (16 fps)
Kenward Elmslie, 1963, 16mm, s/w, ohne Ton, 4:30 min (16 fps)
John Washing, 1963, 16mm, s/w, ohne Ton, 4:30 min (16 fps)
Me and Taylor, 1963, 16mm, s/w, ohne Ton, 4:30 min (16 fps)
My Hustler, 1965, 16mm, s/w, Ton, 67 min

 

Kuratiert und vorgestellt von Claire K. Henry

 

Claire K. Henry war Assistenzkuratorin beim Andy Warhol Film Project am Whitney Museum of American Art. Sie begann 2007 die mittlerweile verstorbene renommierte Filmwissenschaftlerin Callie Angell bei der Produktion des zweiten Bands des Catalogue raisonné in 2007 zu unterstützen. Von 2015 bis 2020 leitete Henry das Projekt als Assistenzkuratorin und war als Autorin am zweiten Band beteiligt, der 2021 erschien. Sie kuratierte den filmischen Teil der Retrospektive Andy Warhol: From A to B and Back Again, die 2018 im Whitney gezeigt wurde. Henry hat Filmprogramme von Warhol an verschiedenen Orten verantwortet und hat in Europa und Nordamerika vielfach über sein Filmschaffen referiert. Sie war außerdem am Museum of Modern Art mit verschiedenen Aufgaben als Kuratorin betraut und in der Forschung und Bildung tätig. Zurzeit ist sie Mitglied des Forschungsteams zum Digital Corpus und Catalogue raisonné der Werke von Tom Wesselmann am Wildenstein Plattner Institute, New York.

 

 

 

Das Programm Better Talked About Than Seen entstand anlässlich der Ausstellung ANDY WARHOL EXHIBITS a glittering alternative (25. September 2020 – 30. Mai 2021, Kuratorin: Marianne Dobner).

 

Kuratiert von Donna De Salvo & Neil Printz, Claire K. Henry, Maja Naef sowie Susanne Sachsse & Marc Siegel, in Zusammenarbeit mit Marianne Dobner & Naoko Kaltschmidt, Organisation: Barbara Schneider, Projektionist: Wolfgang Konrad

 

 

 

 

 

3. Dezember, 18 Uhr: Radio Death, Radio Love: Blonde Cobra & Christmas on Earth