Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
09.12.2015
Jeroen de Rijke / Willem de Rooij
Mandarin Ducks ist ein stilisiertes Gruppenporträt, dessen Dialoge aus Zitaten von Politiker_innen und Freund_innen der Künstler zusammengestellt sind und gängige Klischees aus dem Kunstbetrieb sowie populistische Argumentationsmuster repetieren. Der 2005 für die Biennale in Venedig produzierte Film versammelt zehn Personen in einer repräsentativen Wohnung, wo sie sich über Liebe und Abhängigkeit, Korruption, Politik sowie psychische Gespaltenheit unterhalten. Über eine dezidiert artifizielle Performance der Darsteller_innen und eine insgesamt künstliche Atmosphäre zeigen de Rijke/de Rooij eine Distanz zum Geschehen, die letztlich die ideologischen Fundamente der zum Klischee verdichteten Gesellschaftsschicht offenlegt.
Die Filmvorführung und das Gespräch mit Willem de Rooij finden im Rahmen der Ausstellung Politischer Populismus in der Kunsthalle Wien statt, die sich mit der populistischen Vereinnahmung wichtiger gesellschaftlicher Themen und künstlerischen Reaktionen darauf befasst.
Jeroen de Rijke/Willem de Rooij, Mandarin Ducks, 2005, 36 min
Anschließend Gespräch mit Willem de Rooij & Nicolaus Schafhausen
Willem de Rooij lebt in Berlin. Ausstellungen (Auswahl): Textiles – Open Letter, Museum Abteiberg, Mönchengladbach (2013); Intolerance, Neue Nationalgalerie, Berlin (2010); niederländischer Pavillon, zusammen mit Jeroen de Rijke, 51. Biennale in Venedig (2005).
Nicolaus Schafhausen ist seit 2012 Direktor der Kunsthalle Wien. Davor leitete er das Witte de With, Center for Contemporary Art, in Rotterdam. Er war u. a. künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Stuttgart, Direktor des Frankfurter Kunstvereins und verantwortete als Kommissar den deutschen Pavillon bei der 52. und 53. Biennale in Venedig. Er ist Kurator des kosovarischen Pavillons bei der 56. Biennale in Venedig und Kokurator der 6. Moskau-Biennale.