Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
15.6.2016
Benjamin Tiven
Mit einer Reihe von Kurzfilmen und Videoclips zeichnet dieses Programm die beziehungsreiche Geschichte des Gespenstischen, des Animalischen und des Kinos nach. In Theatern, Archiven oder offenen Landschaften führen die Filme jene Schnittstellen zwischen menschlichen Körpern und diversen kinematografischen Apparaten vor; die Erzählform ist dabei oft selbstreflexiv oder bedient sich Momenten düsteren Humors. Jeder Mechanismus wird auf unterschiedliche Art und Weise von seinen eigenen Vorgeschichten bewohnt oder nimmt seine Nachfolge irgendwie vorweg; jeder hat sein eigenes gespenstisches Idiom.
The Otolith Group, Sovereign Sisters, 2015, 5 min
Benjamin Tiven, Chess Story, 2010, 11 min
Benjamin Tiven, A Third Version of the Imaginary, 2012, 12 min
Matthew Buckingham, False Future, 2007, 11 min
Donkey explosion at IDF checkpoint, 2001, 30 s
Thom Andersen, Eadweard Muybridge, Zoopraxographer, 1975, 59 min
American Drone Bird Crashes in Waziristan, Geo-TV (Karachi), 2011, 1 min
Benjamin Tiven, Two Devices, 2014, 10 min
Einführung von Viktoria Metschl, nach dem Screening Gespräch mit Benjamin Tiven und Noit Banai
Benjamin Tiven ist amerikanischer Filmemacher und Autor. Er hatte zuletzt Ausstellungen am Institut of Contemporary Art, Philadelphia, Delfina Foundation, London, Künstlerhaus Büchsenhausen, Innsbruck, 1/9unosunove gallery, Rom, Fotografisk Centre, Kopenhagen und im Westfälischen Kunstverein, Münster. Seine Filme liefen bei der Viennale, beim FIDMarseille, in Rotterdam, Oberhausen, Courtisane, im Museum of the Moving Image und im Arsenal in Berlin. Tiven veröffentlicht in Magazinen wie Triple Canopy, Bidoun, Nka: Journal of Contemporary African Art und den Bulletins of the Serving Library. 2012 beendete er das Whitney Independent Study Program; zuletzt lehrte er als Gastdozent an der Temple University und der School of Visual Arts. 2015 war er Mitherausgeber des Buchs Scrim Sinews (Cura Books, Rom).
Noit Banai ist Professorin für Zeitgenössische Kunst am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien; ihr Buch über Yves Klein erschien 2014 in der Critical Lives-Reihe von Reaktion Books in London; zurzeit arbeitet sie an einem Buchprojekt mit dem Titel Imagining Europe between Nation State and Border State: Public Disorder and the Search for a Universal Subject, 1938-1973, welches die ästhetische Vermittlung der Nachkriegszeit in Europa untersucht. Sie schreibt regelmäßig für Zeitschriften wie Artforum International oder Texte zur Kunst und verfasst Katalogbeiträge für internationale Ausstellungen, u. a. für Centre Georges Pompidou, Musée d’art moderne de la ville de Paris, Barbican Art Gallery, Americas Society, Bronx Museum of the Arts, Schirn Kunsthalle und documenta.
Viktoria Metschl ist Mitarbeiterin des Forschungsprojekts Delokalisation, Figuration, Archiv an der Universität Wien, wo sie zu algerischer Geschichte der Dekolonisierung und Kino arbeitet. Sie lebt derzeit in Wien.