
© Hans Schabus, Cafe Hansi, 2015, © Hans Schabus / Bildrecht Wien, 2017, Foto: Stefan Lux
© Hans Schabus, Cafe Hansi, 2015, © Hans Schabus / Bildrecht Wien, 2017, Foto: Stefan Lux
Alicia Edelweiss © mumok 2021
Rosa Anschütz, Foto ©Johannes Hofmann
Griftgrün, © Monsterheart
Conny Frischauf, Foto: © Anna Weisser
EsRAP Foto © Tim Cavadini
Bipolar Feminin © Katie-Aileen Dempsey
© Schapka
Installationsansicht / installation view, Hans Schabus, Cafe Hansi, ab/from 17.3.2017
Box (verschiedene Materialien) und Schild
700 x 300 x 290 cm / 70,5 x 130 x 20 cm
© Hans Schabus / Bildrecht Wien, 2017
Photo: mumok / Lisa Rastl
Die Coronapandemie und ihre Auswirkungen haben nicht nur Kulturinstitutionen auf der ganzen Welt zum Stillstand gebracht, auch Musiker*innen hatten unter dem nahezu kompletten Ausfall von Konzerten zu leiden, und Musikfans litten ob des Ausfalls der Live-Gigs ihrer Lieblingsbands gleich mit.
Der österreichische Künstler Hans Schabus wollte gemeinsam mit dem mumok Abhilfe schaffen und lud seine Lieblingsmusiker*innen zu einer digitalen Minikonzertreihe ins Cafe Hansi. Seit 2017 war das Cafe Hansi ein Teil des mumok und stand vor Beginn der Pandemie jeden letzten Donnerstag im Monat für Nachtschwärmer und kunstaffine Barflys offen. Mit Beginn des ersten Lockdowns schickte Hans Schabus einmal im Monat einen musikalischen Gruß aus der Kiste (das Cafe Hansi könnte man pejorativ auch als Kiste bezeichnen). Er stellte speziell ausgewählte musikalische Playlists zusammen, die auf ihre Art ein Jahr des Ausnahmezustandes kommentierten.
Ab September 2021 wurde jeden letzten Donnerstag im Monat eine Konzertaufnahme aus dem Cafe Hansi über die Website sowie die Social-Media-Kanäle des mumok übertragen. Den Auftakt machte Alicia Edelweiss gefolgt von Rosa Anschütz, Monsterheart, Conny Frischauf, EsRAP, Bipolar Feminin, Schapka und Pope Sangreta.
Zu den Artists:
Mai: Pope Sangreta
Pope Sangreta ist eine bildende Künstlerin, ein Tomboy, der sich Sorgen macht, ein Musiker und ein Performer. Ihr Projekt kombiniert verzerrte und verdrehte Kompositionen mit Elementen, die an das Okkulte erinnern. Teil der meisten Stücke ist der Einsatz von Gesang, der von harschen Rap-Schreien bis hin zu Passagen mit Operngesang reicht. Sie sind die doppelzüngige Schlampe, die dich nie gegrüßt hat, weil du nicht weißt, wer sie wirklich ist. Du kannst sie im Hater's Club Vienna finden, wenn du auch ein kranker Hasser bist.
April: Schapka
Schapka ist eine Band die sich vor mittlerweile 10 Jahren auf einem feministischen Musikcamp von Pink Noise gegründet hat. Schapka erreicht seit 10 Jahren durch die klaren Songinhalte und witzigen Performances große Menschenmengen vor Bühnen wie dem Popfest und der Arena in Wien, dem Lila Festival in der Schweiz oder dem Orpheum in Graz. Das kommende Album “Schall Bumm” wird weiterhin politische Themen behandeln, die bisher kaum besungen wurden. Denn selten besingen Frauen Squirt-Ejakulat und einen Aufruf, Sexarbeit als normale Arbeit zu betrachten auf eine so scharfe und gleichzeitig zugängliche Art. Es geht um Feminismus, Pop, Queer-sein und Körperflüssigkeiten.
März: Bipolar Feminin
Eine Band, wie ein Falafelsandwich um 5 Uhr in der Früh. Es ist nicht sicher, wie gut, das jetzt tut und was drinnen ist, aber es ist geil und war längst überfällig. Impulsive, emotionale Texte thematisieren unter anderem eine Sicht auf die unerträgliche Tristesse der nie endenden Suche nach einer Party, die es nicht gibt. Aufgebaut ist die Band rund um die Frontfrau Leni Ulrich, die voller Wut und Liebe auf der Bühne steht. An ihrer Seite: Jakob Brejcha an der Gitarre, Samuel Reisenbichler am Schlagzeug und Max Ulrich am Bass. Gemeinsam entsteht dann eine Form von Rock, eine Form von Punk, oder auch eine Form von Pop.
Februar: EsRAP
Aufgewachsen im alten Wiener Arbeiterbezirk Ottakring, haben die Geschwister Esra und Enes Özmen im Hip Hop ein Medium gefunden, um Gehör zu finden und der eigenen Lebenswelt mit all ihren Konflikten Anerkennung zu verschaffen. Gemeinsam bilden die beiden das Duo EsRAP und beschäftigen sich in ihren gemischt deutsch/türkischen Texten mit Fragen der Identität, dem Fremdsein im eigenen Land als Kinder der dritten Generation, der am eigenen Leib erfahrenen Notwendigkeit des Aufbegehrens, Rap als Widerstand und auch dem Frausein in der männerdominierten Hip-Hop-Welt.
Dezember: Conny Frischauf
Die Wiener Künstlerin Conny Frischauf verbindet in ihren Stücken Elemente aus Kraut, Leftfield Electronica und Synth Pop zu einer Musik, die Traditionen zwar spielerisch aufnimmt, diese jedoch gänzlich neu verhandelt und in einen gegenwärtigen, frischen Klang überführt.
November: Monsterheart
Anna Attar (* 1986 in Wien) ist eine österreichische Künstlerin und Musikerin. Bekannt ist sie unter dem Pseudonym Monsterheart, mit dem sie ein musikalisches Soloprojekt startete. Im Jahr 2015 war sie für den FM4-Award, der im Rahmen der Amadeus Austrian Music Award verliehen wird, nominiert.
Oktober: Rosa Anschütz
Rosa Anschütz ist in Berlin aufgewachsen, lebt in Wien und arbeitet an beiden Plätzen als transmediale Künstlerin und Musikerin. Die Musik von Rosa Anschütz ist stets mit ihrer Kunst verschränkt und vice versa, so gestaltet die Künstlerin jeden einzelnen Aspekt ihrer Arbeit von Text und Komposition bis hin zu den visuellen Aspekten ihrer Auftritte selbst.
September: Alicia Edelweiss
Die in Wien lebende und arbeitende Alicia Edelweiss startete ihre Laufbahn als Straßenmusikerin. Ihre Auftritte fanden im Zuge ihrer unzähligen Reisen durch den europäischen Kontinent statt. Ihre erste, von der New Yorker Anti-Folk Bewegung geprägte EP veröffentlichte sie 2012 und startete seither als Songwriterin durch. Von 2016 bis 2020 war sie Teil der Band von Voodo Jürgens, 2019 veröffentlichte sie ihr lang erwartetes Debütalbum When I’m enlightened, everything will be better und tourte damit durch zahlreiche europäische Städte inklusive eines Auftritts in der Hamburger Elbphilharmonie.
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