Ausstellung |
5. Dezember 2024 bis 10. Mai 2026
MAPPING THE 60s
Kunst-Geschichten aus den Sammlungen des mumok
Fokus #2
Fluxus, Nouveau Réalisme, Happenings und Aktionismen
Die 1960er-Jahre waren eine Zeit radikaler gesellschaftlicher, politischer, ästhetischer und theoretischer Umbrüche: Die Auswirkungen von Bürgerrechtsbewegungen, Studierendenrevolten, antikolonialen Befreiungskämpfen, Emanzipation sowie dem Siegeszug von Popkultur und Konsumgesellschaft sind bis heute spürbar. So nehmen etwa antirassistische und feministische Bewegungen der Gegenwart wie Black Lives Matter oder #MeToo auf die Emanzipationsbewegungen von damals Bezug, und auch aktuelle Diskussionen über Krieg, Medialisierung, Technik, Konsumismus und Kapitalismus haben ihren Ursprung in den 1960er-Jahren.
Das mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien wurde 1962 als Museum des 20. Jahrhunderts eröffnet und war damals das einzige Kunstmuseum Österreichs, das sich ausschließlich der Gegenwart widmete. Den Grundstock der Museumsbestände bilden die Ankäufe aus dieser Zeit sowie die Sammlungen von Peter und Irene Ludwig und Wolfgang Hahn.
Die Sammlungspräsentation Mapping the 60s spürt den vielfältigen Auf- und Umbrüchen dieser Zeit nach. Im Sinne des titelgebenden „Mappings“, eines Kartierens und Vermessens, werden die Exponate in ihrem historischen Kontext gezeigt. Wie unter einem Brennglas wirft die Ausstellung Schlaglichter auf historische Schlüsselmomente und Strömungen. Während sich der erste Teil der Sammlungspräsentation vom 5. Juli 2024 bis zum 7. September 2025 auf Pop Art, konzeptuelle künstlerische Ausdrucksformen, internationale Großausstellungen und Publikationen fokussierte, widmet sich der zweite Teil spezifischen künstlerischen Bewegungen. Fluxus, Nouveau Réalisme, Happenings sowie der Aktionismus in Wien und darüber hinaus lösen sich vom herkömmlichen Kunstobjekt und postulieren einen neuen Bezug zur Realität. Mit der Performance betritt der Körper die Bühne, und prozess- sowie materialbasierte Ansätze durchbrechen den konventionellen Kunstbegriff. Vor dem Hintergrund der immensen politischen und gesellschaftlichen Umbrüche jener Zeit werden auch in der bildenden Kunst Systemfragen gestellt, die etablierte Hierarchien und Machtstrukturen kritisieren und einen Neuanfang einfordern. Diese Fragen haben bis heute nichts an Brisanz verloren.
Eric Andersen, Arman, Ay-O, George Brecht, Günter Brus, Mark Brusse, John Cale, John Cavanaugh, César, Henning Christiansen, Philip Corner, Christo, Gérard Deschamps, François Dufrêne, Jean Dupuy, Erró, VALIE EXPORT, Robert Filliou, Albert Fine, Ken Friedman, Al Hansen, Raymond Hains, Sohei Hashimoto, Wilhelm Hein, Geoffrey Hendricks, Dick Higgins, Ludwig Hoffenreich, Peter Jirak, Ray Johnson, Joe Jones, Allan Kaprow, Peter Kennedy, Khasaq, Yves Klein, Bengt af Klintberg, Milan Knížák, Alison Knowles, Július Koller, Kurt Kren, George Landow, Manfred Leve, George Maciunas, Jackson Mac Low, Larry Miller, Jonas Mekas, Peter Moore, Charlotte Moorman, Otto Muehl, Hermann Nitsch, Serge Oldenbourg, Yoko Ono, Malte Olschewski, Nam June Paik, Mike Parr, Ben Patterson, Jeff Perkins, Martial Raysse, Willem de Ridder, James Riddle, Mimmo Rotella, Dieter Roth, Niki de Saint Phalle, Takako Saito, Carolee Schneemann, Ernst Schmidt jr., Serge III, Paul Sharits, Mieko Shiomi, Berty Skuber, Daniel Spoerri, Herbert Stumpfl, Christof Šubik, Anne Tardos, Jean Tinguely, Pieter Vanderbeck, Jacques de la Villeglé, Wolf Vostell, Ben Vautier, Yoshimas Wada, Robert Watts, Peter Weibel, Oswald Wiener, Emmett Williams