Dienstag bis Sonntag
10 bis 18 Uhr
Ausstellung |
27. September 2019 bis 16. Februar 2020
Heimrad Bäcker
es kann sein, dass man uns nicht töten wird und uns erlauben wird, zu leben*
Die Ausstellung widmet sich dem fotografischen Nachlass von Heimrad Bäcker, der sich seit der Schenkung im Jahr 2015 im mumok befindet: ein Konvolut, das mit über 14.000 Einzelobjekten Zeugnis einer lebenslangen Auseinandersetzung mit dem Holocaust ablegt. Davon wird nun eine Auswahl an Fotografien, Notizen, Textarbeiten und Fundstücken gezeigt. Seit den 1960er-Jahren dokumentierte Bäcker das Gelände der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen. Seine Fotografien entstanden zum Teil lange bevor es eine öffentliche Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in Österreich gab. Sie zeigen brachliegende Anlagen, die von Pflanzen überwuchert oder aber bewusst einer anderen Verwendung zugeführt worden waren.
Die Bilder und Texte geben einen guten Einblick in Bäckers Herangehensweise und können ergänzend zu seinen Textarbeiten nachschrift und nachschrift 2 gesehen werden, die Aufklärung von Nationalsozialismus und Holocaust anstreben und Leerstellen erschließen.
Ausstellungsarchitektur: Eva Chytilek & Jakob Neulinger
* Zitiert nach Heimrad Bäcker, nachschrift 2, edition neue texte, Graz: Literaturverlag Droschl 1997, herausgegeben von Friedrich Achleitner und Thomas Eder, S. 5. Bäcker zitiert dabei eine Eintragung eines unbekannten Verfassers vom 25. Juli 1944 aus einem Tagebuch aus dem Getto Lodz, nach: Unser einziger Weg ist Arbeit. Das Getto Lodz 1940–1944, Frankfurt/Wien: Löcker 1990, S. 268. Das mumok bewahrt im Nachlass eine Schrifttafel mit dem Satz, die auch in der Ausstellung zu sehen ist.