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Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag

10 bis 18 Uhr




Freitag, 6. Juni 2025, 18 Uhr

Screening
Jeremy Shaw
Quantification Trilogy

Screening | Jeremy Shaw

Jeremy Shaws Quantification Trilogy umfasst die drei parafiktionalen Kurzfilme Quickeners (2014), Liminals (2017) und I Can See Forever (2018). Die thematisch und zeitlich verwobenen Arbeiten erzählen von marginalisierten Gemeinschaften in einer Zukunft nach „The Quantification“. Durch eine wissenschaftliche Entdeckung sind sämtliche Parameter transzendentaler Erfahrung empirisch erfasst worden. Shaw greift für diese Vision auf Ästhetik und Bildmedien des 20. Jahrhunderts zurück und führt Stilelemente des Cinéma vérité, ethnographischen Films, von Konzeptkunst und Musikvideogenre zusammen, um den Betrachter*innen die Echtheit des Gesehenen nahezulegen und kritische Perspektiven auf Machtsysteme zu eröffnen. Die Quantification Trilogy entfaltet sich entlang der Bereiche Gegenkultur, Evolutionstheorien, virtuelle Realität, Neurotheologie, Esoterik, Tanz, der Repräsentation des Erhabenen und Vorstellungen von Transzendenz.

Quickeners, dessen Erzählung 500 Jahre in der Zukunft angesiedelt ist, zeigt die Handlungen und Berichte einer kleinen Gruppe von „Quantenmenschen“, die Symptome des „Human Atavism Syndrome“ [Atavistisches Menschensyndrom] aufweisen. Die Aktivierung eines latenten Gens weckt in den Betroffenen den Wunsch, die in Vergessenheit geratene Spiritualität ihrer menschlichen Ahnen aufzuspüren. Als drahtlos mit einer Entität namens „The Hive“ verbundene Spezies hat der Quantenmensch durch sein rein rationales Handeln Unsterblichkeit erlangt. Für die Schilderung der unheimlichen Renaissance eines altertümlichen Glaubenssystems verwendet Shaw in Quickeners akribisch aufbereitetes dokumentarisches Archivmaterial von christlichen Schlangenbeschwörern der Pfingstbewegung. Im Verlauf der Arbeit kommentiert ein Quantenmensch-Erzähler in sachlichem Ton, was sich vor den Augen der Betrachter*innen abspielt: unverständliche Zeug*innenberichte, Predigten, Gebete, Konvulsionstänze, Zungenreden, Schlangenbändigung sowie ekstatische Zustände, die „Quickenings“ genannt werden.

Liminals ist als wiedergefundene Episode einer Dokumentarserie über Randgesellschaften („Periphery Altruist Cultures“) inszeniert, die auf den weit verbreiteten Verlust der Fähigkeit zu glauben reagieren. Drei Generationen nach der Gegenwart ist die Menschheit aufgrund dieser Entwicklung vom Aussterben bedroht. Eine Gruppe namens „The Liminals“ ist überzeugt, durch die Injektion von Maschinen-DNA und die Wiederaufnahme einst aufgegebener spiritueller Rituale Zugang zu einem „Paraspace“ zwischen dem physischen und dem virtuellen Raum zu erhalten, um von dort aus eine neue Phase menschlicher Evolution einzuleiten. Im Stil des Cinéma vérité der 1970er-Jahre begleitet Liminals die Mitglieder der Gruppe bei ihren verschiedenen kathartischen Praktiken – von Herumwirbeln und Kundalini-Yoga bis zu Modern Dance und Headbangen. Sie sind der Versuch, ihre gegenwärtige Realität zu durchbrechen und die Menschheit zu retten.

I Can See Forever ist als Fernsehdokumentarserie über „The Singularity Project“ angelegt – ein gescheitertes Regierungsexperiment, das auf die Erschaffung einer harmonischen Synthese von Mensch und Maschine abzielte. Der Film spielt etwa 40 Jahre in der Zukunft und verwendet Fly-on-the-wall-VHS Filmmaterial der 1990er-Jahre, um die Geschichte des 27-jährigen Roderick Dale, dem einzig bekannten Überlebenden des Projekts, aufzudecken. Obwohl Dales Erbmaterial zu 8,7 Prozent aus Maschinen-DNA besteht, interessiert er sich nicht für die Virtual-Reality-Möglichkeiten seiner Zeit und widmet sein Leben dem Tanz. Dale behauptet, während seiner einzigartig virtuosen Tänze in der Lage zu sein, „Für Immer zu Sehen“ – eine vielschichtige und fragwürdige Redewendung seiner Zeit, die er als die Fähigkeit definiert, eine digitale Ebene vollkommener Transzendenz zu erreichen und dabei die leibliche Präsenz zu bewahren.

Text: Maxwell Stephens

 

Jeremy Shaw (geb. 1977 in North Vancouver, Kanada) arbeitet mit unterschiedlichen Medien, um veränderte Bewusstseinszustände und jene kulturellen und wissenschaftlichen Praktiken zu untersuchen, die versuchen, transzendente Erfahrungen zu erfassen. Er hatte Einzelausstellungen im Centre Pompidou, Paris, Frankreich, MoMA PS1, New York, USA, MAC Montréal, Kanada, Schinkel Pavillon, Berlin, Deutschland, und MONA, Tasmanien, Australien, und war in internationalen Ausstellungen wie der 57. Biennale Venedig, Italien, 16. Biennale von Lyon, Frankreich, und der Manifesta 11, Zürich, Schweiz, vertreten. 2016 wurde Shaw mit dem Sobey Art Award ausgezeichnet; 2018 war er Artist-in-Residence am Hammer Museum, Los Angeles, USA.

Programm
6. Juni, 18 Uhr, mumok kino

Jeremy Shaw,
Quickeners, 2014, 36’23
Liminals, 2017, 31’16
I Can See Forever, 2018, 43’11 

Einführung durch Damian Lentini (Secession), nach dem Screening findet ein Gespräch mit Jeremy Shaw statt

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Secession im Rahmen der Ausstellung Jeremy Shaw. Towards Logarithmic Delay (29. Mai bis 31. August 2025) statt. 

 

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist mit Anmeldung kostenlos.
Bitte beachten Sie, dass der Einlass nur mit einem vorab gebuchten, kostenlosen Ticket möglich ist, es gibt keine Abendkassa. Die Buchungsmöglichkeit finden Sie weiter unten auf dieser Seite. 

 

 

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Jeremy Shaw, aus / from: Quantification Trilogy: Quickeners (2014), Liminals (2017), I Can See Forever (2018), Courtesy Jeremy Shaw & Bradley Ertaskiran
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Jeremy Shaw, aus / from: Quantification Trilogy: Quickeners (2014), Courtesy Jeremy Shaw & Bradley Ertaskiran

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Jeremy Shaw, aus / from: Quantification TrilogyLiminals (2017), Courtesy Jeremy Shaw & Bradley Ertaskiran

Jeremy Shaw, aus / from: Quantification Trilogy: Quickeners (2014), Liminals (2017), I Can See Forever (2018), Courtesy Jeremy Shaw & Bradley Ertaskiran
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Jeremy Shaw, aus / from: Quantification Trilogy: I Can See Forever (2018), Courtesy Jeremy Shaw & Bradley Ertaskiran

Jeremy Shaw, aus / from: Quantification Trilogy: Quickeners (2014), Liminals (2017), I Can See Forever (2018), Courtesy Jeremy Shaw & Bradley Ertaskiran
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