SUCHE

Das mumok ist bis 6. Juni 2024 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.

Alle Informationen zum Sanierungsprojekt und zu unserem Alternativprogramm finden Sie hier.

Detail

Brauner, Victor
Die zornige Mutter, 1944
© mumok
Objektkategorie Gemälde
Objektbeschreibung Wachs, Öl auf Leinwand
Maße
Objekt: Gewicht: 9 kg
Rahmenmaß: Höhe: 68,5 cm, Breite: 77,5 cm, Tiefe: 8,5 cm
Objektmaß: Höhe: 46 cm, Breite: 55 cm
Material
Objekt: Ölfarbe, Wachs
Bildträger: Leinwand
Technik
Objekt: Malerei
Inventarnummer B 3/0
Erwerbungsjahr 1960
Creditline mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Rechteverweis Bildrecht, Wien
Weitere Infos GND

Zu Beginn des zweiten Weltkriegs flüchtet der Künstler Victor Brauner nach Südfrankreich. Da er nicht in der Lage ist, geeignete Materialien zu erhalten, beginnt der Künstler mit der Enkaustik, der sogenannten Wachsmalerei, zu experimentieren. Mit diesem Verfahren entsteht auch 1944 das Bild „Die zornige Mutter“, das nur wenige farbliche Akzente enthält. Brauner trägt verschiedene Wachsschichten auf, in die er später die Zeichnungen einkratzt. Seltsam anmutende Wesen sind mit Ritzungen in der marmorierten Wachsfläche angedeutet und erinnern an kindlich-naive Strichzeichnungen mit weit geöffneten Münder und großen Augen. In der Mitte sind zwei Figuren zu sehen, deren Umrisslinien miteinander wie im Tanz oder wie in einer heftigen Auseinandersetzung verwoben sind. Das frontal dargestellte Strichmännchen rechts von ihr sowie eine weitere Gestalt am linken Bildrand wirken abwesend und unbeeindruckt von dem ungestümen Geschehen im Vordergrund. Brauners befremdliche Kreaturen in „Die zornige Mutter“ strahlen etwas Unheimliches und Bedrohliches aus. Der Künstler wird 1932 offiziell in die Pariser Gruppe der Surrealisten aufgenommen. Das intellektuelle und künstlerische Konzept des Surrealismus fordert den schöpferischen Vorstoß in die Tiefen des unbewussten, traumhaften und chaotischen Erlebens. „Das Thema des Bildes ist irrational“, so Victor Brauner, „es spiegelt magische Kräfte wider, es vertieft die uns in Zauber versetzten, unmittelbaren Wechselbeziehungen zwischen der Gefühlswelt und dem Gegenständlichen.“