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Feministisch Betrachtet

Eine neugierige Praxis mit Mikki Muhr


Feministisch Betrachtet ist seit vielen Jahren ein beliebtes Führungsformat am mumok und wendet sich an alle Kunstinteressierten. In unregelmäßigen Abständen werden Ausstellungen und Kunstwerke mit feministischem Wissen, Fragen und Interesse besprochen. Alle Teilnehmer*innen sind eingeladen, sich – wortreich oder zuhörend – zu beteiligen.

Diskutiert werden z. B. die Kanonbildung in bildender Kunst und Kunstgeschichte: Wessen Arbeiten werden gezeigt? Welche Machtstrukturen sind wirksam? Welche Rollen spielen dabei die Kunstbetrachter*innen, die Kunstkritik, der Markt und auch die Museen selbst? Verändern sich Mechanismen von Ausschluss und Einschluss im Lauf der Zeit – nicht zuletzt aufgrund der Forderungen von queer-feministischen Künstler*innen und Aktivist*innen? Welche Vorstellungen geschlechtlicher und gesellschaftlicher Ordnungen werden in Kunstwerken wodurch transportiert?

Besprochen werden auch Ansätze der Kunstbetrachtung und -produktion, die in den letzten Jahrzehnten von queer-feministischen und feministischen Kunsttheoretiker*innen und Künstler*innen entwickelt wurden. Diese Zugänge haben heute durchaus großen Einfluss auf aktuelle Entwicklungen in Kunstpraxis und Kunsttheorie und eröffnen viele neue Sichtweisen.

Queer-feministische Künstler*innen realisieren ganz unterschiedliche Arbeiten, die neue Vorstellungen von Kunst, Kunstproduktion und Gesellschaft anregen. Deutlich wird auch, dass Feminismen von Fragen zu sozialer Diskriminierung, Rassismus, Stereotypisierung und normativer Ordnung und Geschlechtervorstellungen durchsetzt – also intersektional – sind. Und, dass diese Fragen wiederum kritisch an feministische Ansätze gestellt werden müssen.

Es gibt also viel zu diskutieren und nachzudenken. Dazu lade ich sehr gern ein! In diesem Blog stelle ich nun in unregelmäßigen Abständen einzelne Arbeiten vor, die uns bei den Führungen näher beschäftigen. Jedes Feministisch Betrachtet wird anders, weil sich immer wieder neue, auch überraschende Situationen zwischen den Kunstwerken und allen Beteiligten ereignen.

Mikki Muhr