
Wolfgang Tillmans, Mond in Erdlicht, 1980, Courtesy of Galerie Buchholz, Maureen Paley, London, David Zwirner, New York
Wolfgang Tillmans, Mond in Erdlicht, 1980, Courtesy of Galerie Buchholz, Maureen Paley, London, David Zwirner, New York
Wolfgang Tillmans Debütalbum Moon in Earthlight ist im November 2021 erschienen und als Sound-Video-Installation in der aktuellen Ausstellung Schall ist flüssig im mumok zu sehen. Der Titel Moon in Earthlight beschreibt ein Phänomen, das in den ersten Tagen nach oder vor Neumond sichtbar wird. Dann erscheint die schmale Mondsichel optisch wie ein voller Kreis, weil Licht, das nicht direkt von der Sonne kommt, sondern durch die Erde reflektiert wird, die Schattenseite des Mondes matt erhellt. Dieser sogenannte „Erdenschein“ steht treffend im Titel des Debütalbums eines Künstlers, dessen erste große Liebe die Astronomie war. Moon in Earthlight ist ein singuläres und zugleich plurales 53-Minuten-Werk, das aus 19 Tracks besteht. Tillmans’ Album ist eine Komposition der Vielfältigkeiten, eine Collage aus Sounds, Field Recordings, Text, Studio-Jam-Sessions, Live-Aufnahmen, Stimmen, Klanglandschaften und einer Instrumentierung, die mit viel hörbarem Raum zum Atmen arrangiert wurde.