
Credit: Projekt „fashion show“ von „zxnitse“
Credit: Projekt „fashion show“ von „zxnitse“
Credit: Projekt „fashion show“ von „zxnitse“
Credit: Projekt „fashion show“ von „zxnitse“
Credit: Projekt „fashion show“ von „zxnitse“
Credit: Projekt „Grunt man (Madness Combat) 1“ von „Dark-Latex“
Credit: Projekt „Schaueinfach“ von „weissesLicht9“
Credit: Projekt „Schwarm1“ von „anonym1230“
Dank der großzügigen Förderung der Art Mentor Foundation Lucerne dürfen wir 22 neue Kinder in unserer mumok Scratch Lab-Community willkommen heißen! Mittels Programmieren tauchen wir gemeinsam mit den Kindern in die Kunst- und Kulturgeschichte, um zu erforschen wie unsere Welt geformt wurde, erwerben Medienkompetenzen und animieren eigene digitale Kunstwerke. Unsere Online-Sammlung ist dafür die ideale Spielwiese! Aktuell sendet unser digitales Scratch Lab dienstags, mittwochs, donnerstags und samstags in die Kinderzimmer verschiedener Länder. Und wie das konkret funktioniert, erzählen wir Ihnen folgend und sehr gerne anhand unseres Art Mentor-Stipendiums.
Mit dem Art Mentor-Stipendium haben wir die Chance, Kinder und Familien zu erreichen, die sich sonst vielleicht keinen Programmierkurs leisten können. Dazu gilt es sogleich die erste Hürde zu meistern: Wie macht man das, wenn momentan eher wenig machbar ist? Wie kann man in einer Zeit, in der quasi „nur“ ein virtueller Dialog möglich ist, neue Kinder für ein digitales Format gewinnen, das sich erst im Tun so richtig entfaltet? An dieser Stelle müssen wir ein wenig ausholen und zurückspulen: Wir haben uns von der Pandemie, unserer Begleitung im letzten Jahr, nicht ausbremsen lassen. Im Gegenteil, unsere Kolleg*innen der Kunstvermittlung haben binnen weniger Tage bereits im ersten Lockdown mit enormem Engagement und kreativen sowie technisch klugen Lösungen das analoge Scratch Lab in den digitalen Raum transferiert. Unser Team hat zugegebenermaßen in diesen Tagen etwas weniger Schlaf abbekommen, die Übung ist dafür äußerst gut gelungen: Alle Kurse konnten nahtlos und perfekt weitergeführt werden und das Wichtigste – alle Kinder sind an Board geblieben!
Wir springen in den Jänner 2021: Die Pandemie ist noch immer da und wir planen weiter, dieses Mal mit der beachtlichen finanziellen Unterstützung der Schweizer Art Mentor Foundation Lucerne. Dieses Stipendium eröffnet uns die Möglichkeit, kostenfrei Kursplätze und Laptops für die Dauer der Semesterkurse anzubieten! Der Laptop darf und vor allem soll auch abseits der Scratch Lab-Kurse von den Kindern genutzt werden, z. B. in der Freizeit oder für den Schulunterricht. Die ebenso großartige Unterstützung der Versicherung Segurio erlaubt den Kindern einen unbeschwerten Umgang mit dem Computer. Gleichzeitig stehen wir aber vor der Herausforderung, erstmals gänzlich eine virtuelle Creative-Learning-Community aus der Taufe zu heben. Damit diese Premiere in unwägbaren Zeiten, in denen persönliche Treffen und ein analoges Kennenlernen kaum bis gar nicht realisierbar sind, trotzdem glücken kann, begeben wir uns auf die Suche nach einem starken Partner. Dank unserer Kollegin Ümit Mares-Altinok, die beruflich seit vielen Jahren im Bereich der Interkulturalität erfolgreich Projekte umsetzt, finden wir einen Partner, der nicht besser sein könnte: den Verein Nachbarinnen in Wien, der sich für gelingende Integration engagiert, allen voran die Geschäftsführerin Ayten Pacariz. Die Nachbarinnen sind unsere Brückenbauerinnen zu den Familien, helfen uns bei der Koordination der Kurse und des technischen Equipments, vermitteln bei Sprachbarrieren, agieren als Technik-Coaches und stehen uns stets mit Rat und Tat zur Seite. Das hochprofessionelle Team der Nachbarinnen unterstützt uns dabei mit besonders viel Herzlichkeit. Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit, denn ohne Ayten Pacariz, Malika Mataeva, Malka Musaeva, Mashaer Ali Hamad, Somayeh Jalal und Somia Babiker wäre dieser museumspädagogische Paradigmenwechsel schlichtweg nicht denkbar!
Wir springen in die Gegenwart: Die anfänglichen Stolpersteine haben wir gemeinsam mit den Nachbarinnen aus dem Weg geräumt und befinden uns nun in der Halbzeit unserer Semesterkurse. Alle Kinder sind seit Semesterbeginn vollzählig mit großer Neugierde dabei und bringen sich und ihre Projekte immer öfter ein. Die Scratch-Website ist den Kindern vertraut, das Interesse an den Kunstwerken und am Programmieren wächst unentwegt, und mitunter gibt es hitzige und vor allem witzige Diskussionen. Besonders beachtlich und schön zu erleben ist der hilfsbereite, respektvolle und wertschätzende Umgang der Kinder untereinander. Als altersdifferenzierte Community – unser Art Mentor-Scratch Lab funktioniert nämlich nach einem Mehrstufenprinzip – müssen wir manchmal miteinander geduldig sein, und das schaffen wir wirklich gut. Auch greifen sich die Kinder gegenseitig (virtuell) unter die Arme und gehen schon mal nach dem offiziellen Workshopende mit uns in die Verlängerung, um einander Computerskills beizubringen oder beim Navigieren durch das World Wide Web zu helfen.
Lena Arends
Die im Artikel gezeigten Bilder sind allesamt Scratch-Projekte der Art-Mentor-Stipendiat*innen und geben Einblick in unser gemeinsames Semester, in dem wir die Bewegung mit all ihren Facetten betrachtet haben. Mit neugierigem Blick verknüpfen wir unsere Sammlung mit Popkultur, klassischen Sagen, wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Schwarmbildung und vielem mehr und nutzen die Scratch-Tools, um eigene Misch- und Monsterwesen zu kreieren, Punkte zum Tanzen zu bringen, das Thema Verwandlung auf spannende Bewegungsanimationen treffen zu lassen und optische Illusionen zu programmieren.
Neben praktischen Tipps & Tricks und viel Humor sind es natürlich die intensive inhaltliche Vorbereitung und das didaktische Aufbereiten der Kunstwerke, der Kulturgeschichte und der Kursinhalte sowie anschauliche und spannende Animationen und Programmierskripte, die alle Kinder begeistern, fordern und fördern.
Das Creative-Learning-Team rund um unseren Kurator für kreatives Lernen, Benedikt Hochwartner, mit seinen Kolleg*innen Mercede Ameri, Lena Arends, Helene Heiss und Patrick Puls denkt dafür leidenschaftlich gern out of the box und nimmt die Impulse und Interessen der Kinder proaktiv auf, um nachhaltige und kompetenzerweiternde Erfahrungen im digitalen mumok zu ermöglichen!
Dank Art Mentor und seedingart können wir kostenfreie Plätze auch für die Sommerworkshops anbieten. Im Herbst geht es mit den von Art Mentor geförderten Semesterkursen weiter. Das Art Mentor-Stipendium endet im Frühjahr 2022. Wir bedanken uns herzlich und hoffen weiterhin auf so große und wichtige Unterstützung, um den Stipendiat*innen auch in Zukunft diese Möglichkeit bieten zu können und sie, unseren Nachwuchs, damit optimal zu fördern!