
© Christian Philipp Müller 2021
© Christian Philipp Müller 2021
© Christian Philipp Müller 2021
© Christian Philipp Müller 2021
© Christian Philipp Müller 2021
© Christian Philipp Müller 2021
Christian Philipp Müller
Illegale Grenzüberquerungen, Grüne Grenze, 1993/2005
8 Farbfotografien, 8 Acrylglasschilder, Siebdruck rückseitig in schwarz, 15 × 42 × 19 cm
Erworben mit Unterstützung des mumok Board 2013
Im österreichischen Pavillon auf der Biennale Venedig 1993 wurden drei künstlerische Positionen präsentiert: der Österreicher Gerwald Rockenschaub, die US-Amerikanerin Andrea Fraser und der aus der Schweiz stammende Christian Philipp Müller. Müller setzte sich in seinem Beitrag mit dem Wandel der nationalen Identität auseinander, nicht zuletzt im Hinblick auf die kurz zurückliegende Öffnung des Eisernen Vorhangs. In einem Seitenflügel des Pavillons zeigte er acht Reproduktionen historischer Grafiken: Darstellungen von Landstrichen, die heute im Grenzgebiet zwischen Österreich und seinen Nachbarstaaten liegen. Aus den in Österreich am meisten verbreiteten Hölzern konstruierte Müller ein rundes Tischobjekt, das sowohl diese statistischen Daten visuell übersetzte wie auch als Präsentationsfläche von Merchandisingartikeln (gestaltet von den drei Künstler*innen) diente. Im „Wintergarten“ stellte Müller, diesen Begriff ironisierend, zudem in Österreich beheimatete Baumsorten samt botanischer Migrationsgeschichte aus. Die Klimatisierung des Raums und das Einbeziehen der umliegenden Grünflächen mittels Überwachungskamera verdeutlichen sein Interesse für Grenzüberschreitungen und Randzonen in vielerlei Hinsicht. Im Zuge dieser Arbeit entstand außerdem eine Fotoserie, die Müllers mehrfaches illegales Überschreiten der grünen Grenze dokumentiert: „eine durchlässige Grenze, ein ungeschütztes Gebiet“.
Naoko Kaltschmidt
Die Fotoserie ist derzeit in der von Matthias Michalka kuratierten Ausstellung Die Grenzen unserer Welt im Rahmen von Enjoy – Die mumok Sammlung im Wandel zu sehen.