
Ausstellungsansicht / Exhibition View: Changes
Sam Gilliam, Change, 1970 © Bildrecht, Wien 2022
© mumok
Foto: repro-photo.net
Ausstellungsansicht / Exhibition View: Changes
Sam Gilliam, Change, 1970 © Bildrecht, Wien 2022
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Eine kleine Kostprobe aus unserer Sammlungsausstellung Changes.
Der Multimediaguide des mumok ist über iOS und Android kostenlos abrufbar und so können Sie auch von zuhause aus einen Rundgang durch die Ausstellungen unternehmen. Viel Spaß!
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Die Drape Paintings, die drapierten Gemälde oder Vorhangbilder, sind Sam Gilliams wichtiger Beitrag zur Malerei der 1960er-Jahre in den USA. Sie lassen sich neben andere Versuche der Erweiterung und Entgrenzung der Malerei in jener Zeit stellen, bei denen ohne Verwendung eines Pinsels die Farbe getropft oder die Leinwand getränkt wurde. Dazu gehören die Drip Paintings von Jackson Pollock genauso wie die Soak-Stain Paintings von Helen Frankenthaler oder Morris Louis. Bei Gilliam wird die Malerei dreidimensional und löst sich von der Wand.
Die Leinwände tränkte Gilliam in Acrylfarbe, faltete sie und ließ sie auf dem Boden trocknen – auch darum erkennt man immer wieder Knicke und Falten, die sich über das ganze Bild ziehen. Bemalt in Orange, Umbra und Rosttönen dominieren warme und erdige Farbtöne. Die kleineren Flecken in Weiß, Violett und Rot entstanden erst, als Gilliam das Bild an den Ecken aufgehängt frei im Raum schweben ließ. Der Entstehungsprozess ist nicht exakt kontrollierbar. Dies gilt auch für die Erscheinungsform des fertigen Bildes selbst.
Change, so der programmatische Titel, wird immer anders zu sehen sein, je nach Präsentationsort und Standort der Betrachter*innen im Raum. Change – Veränderung – ist eine nach allen Seiten offene Bezeichnung, die vieles bedeuten kann, unbestimmt bleibt, aber in die Zukunft gerichtet ist – eine Andeutung, die durchaus auch politisch verstanden werden kann. Mit seinen drapierten Leinwänden reagierte Gilliam auf sein soziales und politisches Umfeld: „Das Jahr 1968 war ein Jahr der Offenbarung und Entschlossenheit“, sagte der Künstler einmal. „Etwas lag in der Luft, und in diesem Geist habe ich die Drape-Gemälde gemalt.“